Damals, als das Auto noch nicht verpönt, sondern einfach praktisch war, um schnell und komfortabel von A nach B zu kommen, wurden irgendwann auch Stationen erfunden, an denen man sich Essen holen konnte, ohne aus dem Auto aussteigen zu müssen. Gesundheits- und Ernährungsfanatiker werden nun gleichermaßen aufschreien ob der schlechten Angewohnheit, sich Fast Food in einem Drive-in einzuverleiben, also mit dem Auto zum Schnellrestaurant zu fahren, sich dort in die Spur einzureihen, die direkt an einen Schalter führt, an dem man bequem bei offenem Autofenster die Bestellung ordern und wenig später entgegen nehmen kann. Sehr zweckmäßig, wenn's mal so richtig schnell gehen muss oder man einen weiten Transfer vor oder hinter sich hat.
Während das Drive-in als Extrem-Variante der To-go-Verpflegung durchaus seine Kritiker hat, gilt das Drive-in-Kino (vulgo: Autokino) als kulturell tauglich und Reminiszenz an frühere Zeiten. Und so hat das Filmegucken vom Fahrer- und Beifahrersitz aus in der abstandssüchtigen Pandemie wieder neue Freunde gefunden. Geschäftstüchtige Erfinder haben die Drive-in-Idee noch einmal ausgeweitet, auf die Corona-Tests, die für immer mehr Zugänge zum öffentlichen Leben notwendig sind. In Fürstenfeldbruck am Klosterparkplatz und in Olching auf dem Volksfestplatz gibt es die Schnelltests im Vorbeifahren, praktischer geht's nicht. Ins Auto gesetzt, langsam durch das kleine Zelt gerollt, Autofenster auf, Mund auf, Mund zu, Autofenster zu. Fertig. Es dauert keine zwei Minuten, und der Schnelltest auf Sars-CoV-2 ist gemacht. Vorher noch den QR-Code an der Teststelle samt Personalausweis vorgezeigt, dann sagt einer dieser zumeist jungen und stets freundlichen Helfer: "Sie sind die 199!" Die Nummer wird noch mit jenem Kollegen abgeglichen, der das Stäbchen auspackt und es ganz schnell in den Hals schiebt. Und schon fährt man weiter. Das Ergebnis gibt's kurze Zeit später aufs Handy. Negativ.