Contra gendergerechte Sprache:Purer Unfug

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Vieles ist mündlich einfach nicht zu übermitteln und stört im schriftlichen Sprachfluss und Schriftbild

Von Heike A. Batzer

Es war bislang gesellschaftlicher Konsens, und alle haben es verstanden: Man spricht von einer Schülerin, wenn es ein Mädchen ist, das in die Schule geht, und vom Schüler, wenn es sich um einen Buben handelt. Sind beide Geschlechter gemeint, dann verwendet man die männliche Form quasi als Sammelbegriff: die Schüler. Na und?, möchte man all jenen zurufen, die darin nun ihr Selbstwertgefühl verletzt und eine Gerechtigkeitslücke von dramatischer Dimension sehen und als geschlechtsneutrale Lösung das Wort Schulkind empfehlen. In vielen anderen Fällen klingen Alternativen weniger elegant: etwa wenn aus Studenten Studierende werden, aus Fußgängern Zufußgehende oder aus Besuchern Besuchende. Sprache ist das Verständigungsmittel einer Gesellschaft. Es geht darum, miteinander zu kommunizieren, sich auszutauschen. Im Idealfall kann jemand derart formvollendet mit Sprache umgehen, dass das Zuhören oder Lesen ein einziger Genuss ist. Das große Binnen-I, ein Sternchen oder ein Unterstrich mitten im Wort oder ein Schrägstrich zwischen zwei Wortbestandteilen indes ist mündlich nicht zu übermitteln und stört im schriftlichen Sprachfluss und Schriftbild. Sprache auf diese Art durch Eingriffe von außen zu verhunzen, ist purer Unfug und bloßer Aktionismus. Für niemanden wird das Leben dadurch gerechter.

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