SZ-Serie: Cafés im Landkreis Fürstenfeldbruck:Kuchen, Kunst und Kultur

Lesezeit: 3 Min.

Mona Ragheb, Gastgeberin im Bella Martha. (Foto: Johannes Simon)

Mona Ragheb ist mit ihrem Crêpes-Mobil bekannt geworden. Seit zwei Jahren betreibt sie das Café Bella Martha in Grafrath, in dem sie auch ihre künstlerische Seite ausleben kann.

Von Heike A. Batzer, Grafrath

Manchmal ergeben sich die Dinge im Leben einfach so. Dass Mona Ragheb ein eigenes Café und einen eigenen kleinen Foodtruck besitzt, das war nicht unbedingt von langer Hand geplant. Aber so spielt das Leben eben manchmal. Mona Ragheb ist eine, die die Gelegenheit dann beim Schopf packt. Und so führt sie seit ziemlich genau zwei Jahren das Café Bella Martha in Grafrath.

Das liegt eigentlich ein bisschen außerhalb der Ortschaft, beim Altenheim Marthashofen, nur einen Steinwurf von der Bundesstraße 471 entfernt. Direkt davor an der Straße, die nach Grafrath hineinführt, hält der Bus der Linie 820. Ansonsten kommt man natürlich mit dem Auto oder mit dem Fahrrad hin zu dem Café, das – zusammen mit einem Kunsthaus und Ateliers – in einem Flachbau von ziemlich ungewöhnlicher Form untergebracht ist. Es ist eine ganz besondere Mischung, die aber doch irgendwie gut zusammenpasst. Und das Café funktioniert auch ganz unabhängig davon. Man muss weder Kunstliebhaber oder -kenner sein, ins Café kann man immer gehen – zum Kaffeetrinken oder zum Frühstücken, drinnen oder draußen.

Törtchen, Cheesecake, Apfeltraum: Die Kuchen und Torten sind alle selbst gemacht. (Foto: Johannes Simon)

Als besonders beliebt bei den Genießern gelten die Bella-Martha-Törtchen und der Apfeltraum, eine Torte mit Apfelfüllung, darüber Sahne und Baiser. Oder auch der Cheesecake, im Sommer die Zitronentarte und in der kühleren Jahreszeit der Rüblikuchen mit Frischkäsetopping. Zum Cappuccino, Café au lait oder Haferl Kaffee passen auch Croissant oder Pain au chocolat – französisches Backwerk aus Plunderteig, gefüllt mit Schokolade. Verwendet werden Kaffeebohnen von Alrighty, einer Rösterei aus dem Münchner Werksviertel.

Natürlich bietet Mona Ragheb in ihrem Café auch die Crêpes an, die sie bekannt gemacht haben. Mit ihrem Crêpes-Mobil Le Broc ist sie seit 2016 an vielen Stätten inner- und außerhalb des Landkreises unterwegs. Es gibt die hauchdünnen Pfannkuchen mit süßer Füllung oder auch herzhaft, beispielsweise mit Lachs, Sahnemeerrettich und Dill oder mit Ziegenkäse, Walnüssen und Agavensirup. Zu den kleinen Speisen zählen daneben Quiches, Flammkuchen, Tapas und saisonale Suppen. Die Tapas gibt es auch „für zwei“, ebenso morgens das „Frühstück für zwei“ (32 Euro für zwei Personen). „Es ist der Renner“, sagt Mona Ragheb. Sie legt Wert darauf, regionale Zutaten zu verarbeiten und Produkte kleiner Firmen zu verwenden.

Selbst bezogene Sessel, Fundstücke und mancher Schatz vom Flohmarkt finden sich im Gastraum. (Foto: Johannes Simon)

Mona Raghebs Kunst ziert die Wände aus Sichtbeton. (Foto: Johannes Simon)
Die Farben der Fliesen an der Theke finden sich in anderen Einrichtungsgegenständen wieder. (Foto: Johannes Simon)

Und auch aus einem anderen Grund passt Mona Ragheb gut in das künstlerische Bella-Martha-Ambiente: Sie hat Postkarten und ein Kinderbuch illustriert; einige ihrer selbst gemalten Bilder zieren im Café die Sichtbeton-Wände. Die 51 Jahre alte Französin, die eine französische Mutter und einen ägyptisch-österreichischen Vater hat, aus München stammt und in Grafrath lebt, hat viele künstlerische Talente und ist ein umtriebiger Mensch. Sie richtet in der Location oder auf der Galerie im Obergeschoss auch private Feiern wie Geburtstage oder Hochzeiten aus. Solche vorzubereiten macht ihr besonderen Spaß: „Die Gastgeber können dann in Ruhe feiern.“ Auch für Seminare können die Räume gemietet werden.

Das Obergeschoss eignet sich auch gut als separater Raum. (Foto: Johannes Simon)

Events zu veranstalten, das ist ohnehin ihr Ding. Und so gibt es im Bella Martha an jedem Donnerstag nach dem Tagescafébetrieb Live-Musik (von 19 Uhr an) oder auch spezielle Veranstaltungen wie im Vorjahr ein Viergängemenü mit Weinverköstigung unter dem Motto „La vie en rose“. Unterstützt wird sie dabei von einem jungen Team.

Ein ungewöhnliches Gebäude mit Café, Kunsthaus und Ateliers - vom Garten aus gesehen. (Foto: Johannes Simon)

Ein Nachteil sei die Lage nicht, sagt Ragheb. Die meisten Menschen würden ohnehin überall mit dem Auto hinfahren und im Sommer kommen die Radler vorbei. Die finden ein Café vor, das nicht alltäglich ist. In dem Gebäude dominieren die Werkstoffe Sichtbeton, Glas und Holz. Im Inneren des Cafés steht eine Theke mit auffällig bunten Kacheln mit Blumenornamentik, auf zwei Seiten davon stehen die Kaffeehaustische. Dazu gemütliche Sessel, die ein bisschen an Wohnzimmermöblierung erinnern und die die gelernte Raumausstattermeisterin selbst mit Stoff bezogen hat. Die Farben, die sie dafür ausgewählt hat, finden sich in den Fliesen am Tresen wieder. Fundstücke und mancher Schatz vom Flohmarkt dekorieren den Raum. Wenn das Café im Erdgeschoss voll ist, kann man auch im Raum unter dem Dach sitzen oder bei schönem Wetter im gemütlich-ruhigen Garten hinter dem Gebäude.

Der Cappuccino kostet klein 3,80 Euro und groß 4,20 Euro. Croissant und Pain au chocolat sind für je 2,30 Euro zu haben, die Preise für ein Stück Kuchen oder Torte liegen zwischen 4,20 und 4,80 Euro. Geöffnet ist das Café Bella Martha, Marthashofen 2, Grafrath, donnerstags bis sonntags von 9 bis 17 Uhr. Die Musikabende an den Donnerstagen beginnen um 19 Uhr. Reservierungen unter www.bellamartha.com

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