Süddeutsche Zeitung

Bundestagwahl:Hoffnung auf Wiedereinzug

Beate Walter-Rosenheimer könnte nach Auszählung und Überprüfung aller Stimmen wieder Bundestagsabgeordnete der Grünen werden

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Beate Walter-Rosenheimer könnte doch wieder in den Bundestag einziehen. Dafür gibt es bislang zwar keine amtliche Bestätigung, aber Ergebnislisten, Berechnungen und Spekulationen. Die langjährige Grünen-Abgeordnete, auf Platz 19 der Landesliste ihrer Partei gesetzt, könnte davon profitieren, dass die Grünen in Bayern bei der Auszählung und Überprüfung der Wahlergebnisse 188 Stimmen mehr bekommen haben. In Nordrhein-Westfalen werden den Grünen wiederum Stimmen abgezogen, so dass die Partei dort einen Bundestagssitz verlieren würde. Dieser Platz würde nach Bayern wandern und Beate Walter-Rosenheimer wieder in den Bundestag verhelfen. Die möglicherweise Wiedergewählte hofft natürlich darauf, dass sie ihr Mandat weitere vier Jahre ausüben darf, will sich aber vor Freitag noch nicht näher zu den bislang nicht-offiziellen Berechnungen äußern. Am Freitag will der Bundeswahlleiter das Endergebnis der Wahl vom 26. September amtlich bekannt machen.

Die Enttäuschung im Wahlkreis wie in Berlin war groß, als am Wahlabend das Ergebnis der bayerischen Grünen verkündet wurde. Beate Walter-Rosenheimer war nicht mehr reingekommen und machte, was alle ehemaligen Abgeordneten machen: Abgeordnetenbüro in Berlin räumen, Mitarbeiter entlassen, Wahlkreisbüro in Gröbenzell aufgeben. Die Kisten in Berlin waren rasch gepackt, wie Beate Walter-Rosenheimer am Dienstag erzählt, und an die Fraktion übergeben. "Die Fraktion bewahrt die Kisten eine Zeit lang auf." Glück für sie, wenn sie wieder in den Bundestag zurückkehrt. Sie hofft darauf und will dann ihre erfahrene Büroleiterin wieder einstellen. In Gröbenzell, wo ihr Parteifreund Martin Runge die Räume fürs Wahlkreisbüro vermietet hat, hätte sie Ende Oktober ausziehen müssen, würde aber bleiben, wie sie sagt, wenn sie ihre bundespolitische Arbeit fortsetzen könne.

Bei der Wahl 2009 hatten die Stimmen für Beate Walter-Rosenheimer zunächst gereicht, das Ergebnis der Nachzählung aber ergab, dass sie ihren Sitz nicht behalten durfte. Sie wurde dann erst 2012 Abgeordnete, als sie für Christine Scheel nachrückte.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2021
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