Bürgerversammlung:Müllsünder im Visier

Bahnhof Haspelmoor

Geht es nach den Bürgern, dann halten am Bahnhof Haspelmoor künftig alle im Stundentakt fahrenden Züge zwischen Augsburg und München.

(Foto: Günther Reger)

Hattenhofener sollen rund um den Wertstoffhof Fehlverhalten sofort melden

Von Manfred Amann, Hattenhofen

"Bei der Bahn mehr Druck machen" soll der Bürgermeister von Hattenhofen, damit am Bahnhof Haspelmoor endlich alle im Stundentakt fahrenden Züge zwischen Augsburg und München halten. Der Wille der Bahn sei "leider nicht erkennbar", bedauerte Gemeindechef Franz Robeller am Freitag auf der Bürgerversammlung. Er setzt auf Alfred Beheim, den Geschäftsführer des Verkehrsausschusses der nordwestlichen Landkreisgemeinden, der die Sache beim neuen Verkehrsminister voranbringen soll.

Die etwa 60 Besucher im Sportheim sparten nicht mit Vorschlägen und Kritik. Da der Bürgermeister geklagt hatte, auf dem Wertstoffhof am Sportplatz werde häufig Restmüll abgelegt und der Müll nicht richtig getrennt, riet ein Besucher, eine Video-Kamera anzubringen. Das freilich ist laut Robeller nicht erlaubt. "Wenn wir nicht einen engagierten Helfer hätten, der jeden Tag aufräumt, sähe es noch schlimmer aus", schimpfte der Bürgermeister und bat, Augen und Ohren offen zu halten und der Gemeinde Müllsünder zu melden. Dass die Gemeinde immer mehr Bäume haben will, deren Blätter im Herbst auf die Straßen fallen und dann nicht weggeräumt werden, störte einen Besucher. Der Bauhof kümmere sich zu wenig um die Bäume und sollte eine Kehrmaschine anschaffen, um die Straßen sauber halten zu können, schlug er vor. Zudem kritisierte er, dass im neuen Baugebiet sogar eine Art Allee geplant sei. Robeller wies den Vorwurf zurück, dass die Baumpflege vernachlässigt werde. Mann könne eben nicht überall gleichzeitig sein. Für die Bäume im Baugebiet habe sich der Gemeinderat ausgesprochen, um die gewohnte Grünstruktur im Ort beizubehalten. Die Arbeitsgruppe "Öffentliches Grün" kümmere sich um Blumenpflanzungen und fachliche Pflege, um auch etwas für Insekten zu tun.

Ärgerlich findet es der Gemeindechef, dass schon wenige Wochen nach einer Säuberung die Wände der Bahnunterführung schon wieder verschmiert sind. Ein Bürger indes wollte wissen, wann die Bahn dort die gerissenen Glasscheiben austauscht. Dafür sei die Gemeinde zuständig, verriet Robeller. Um eine dauerhafte Lösung zu finden, werde man ein Gutachten in Auftrag geben. Ein Bürger wollte wissen, warum ein weitgehend zugewachsener Graben am Sportplatz wieder frei gelegt worden sei, woraufhin der Bürgermeister erklärte, es mache wenig Sinn, auf dem Sportgelände Drainagen zu verlegen, so lange das Wasser nicht abfließen kann. Moniert wurde auch, dass auf dem Kiesweg nach Althegnenberg entlang der Bahnlinie Autofahrer zu schnell fahren. Man sollte zum Schutz von Radfahrern und Fußgängern ein Durchfahrtsverbotsschild aufstellen, regte der Besucher an. Laut Robeller ist der Weg derzeit nicht gesperrt, so dass man auch niemanden belangen könne. Es sei aber geplant, ihn zu asphaltieren. Denn Zuschüsse gibt es nur, "wenn man den Weg richtig ausbaut". Für den Autoverkehr werde man den Weg sperren, für die Bahn müsse er zugänglich bleiben. Als erfreulich bezeichnete der Bürgermeister die momentane Entwicklung bei den Finanzen. Sowohl bei der Beteiligung an der Einkommensteuer als auch bei der Gewerbesteuer könne die Gemeinde mit Zuwächsen rechnen und die Schulden seien bis auf circa 100 000 Euro zurückbezahlt.

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