Bürgerversammlung:Effektive Ortsverbindung

Straße zwischen Jesenwang und Adelshofen wird bald eröffnet

Von Manfred Amann, Adelshofen

Der Bau der Ortsverbindungsstraße samt Radweg von Adelshofen über das Flugplatzgelände nach Jesenwang neigt sich dem Ende zu. Am 5. Dezember soll die Fahrbahn für den Verkehr frei gegeben werden. Dann ist die Zeit der weiträumigen Umfahrungen vorbei, so dass die Verkehrsbelastung auf den Umfahrungsstraßen wieder "normal" werden sollte. Wie ein Anwohner der Pfaffenhofener Straße auf der Bürgerversammlung beklagte, werden aber Schäden bleiben, die in dem halben Jahr vom Ausweichverkehr, insbesondere von den vielen Schwerlastern verursacht wurden, und Schnellfahrer werde es auch weiterhin geben.

Bürgermeister Michael Raith bestätigte, dass auf der "kerzengeraden Straße" häufig zu schnell gefahren werde und kündigte an, dass die Ortsverbindung nach Pfaffenhofen ins Straßensanierungsprogramm der Gemeinde aufgenommen wird. Dabei sollte man überlegen, ob man durch den Einbau von Hindernissen wie zum Beispiel einer Verkehrsinsel oder von Verschwenkungen der Fahrbahn etwa in Höhe des Grünangers eine Reduzierung der Geschwindigkeit erzwingen könne, befand der Gemeindechef. Tempobegrenzungen, wie von einem Bürger angeregt, seien nicht effektiv. Die neue Ortsverbindung nach Jesenwang sei auf jeden Fall ein Gewinn für die Gemeinde und stelle unter Beweis, "dass man selbst dann etwas Positives erreichen kann, wenn einem Steine in den Weg gelegt werden", sagte Raith in Anspielung auf den etwa 15 Jahre vorausgegangenen Streit mit den Behörden um einen staatlichen Zuschuss für den Straßenausbau. Dieser war letztlich sogar richterlich verweigert worden, weil die beiden Nachbargemeinden nicht bereit waren, die Trasse, die am Ende der Start- und Landebahn verläuft, zu verlegen, um mehr Sicherheit zu erlangen.

Zur Bürgerversammlung waren etwa 100 Besucher in die Mehrzweckhalle gekommen, in einem "gut ausgebauten und viel genutzten Sportgelände", wie Raith sagte. Auch im Ortsteil Luttenwang gebe es wenigstens eine Wiese mit zwei Toren. "Nur Nassenhausen hat fast gar nichts, außer einen geduldeten, privaten Bolzplatz", beschwerte sich daraufhin ein Bürger, woraufhin Raith daran erinnerte, dass bislang kein Eigentümer bereit sei, Grund für einen Bolzplatz abzutreten. Man könne es mit einem Grundstückstausch versuchen, sagte der Rathauschef.

Eine Kontroverse löste eine Besucherin mit dem Vorwurf an die Gemeinde aus, dass im Bereich Herrnacker Bäume und Sträucher nicht gepflegt würden und die Anwohner mit der "Laubbewältigung" alleingelassen würden. Ferner warf sie den Gemeinderäten vor, durch die Baugenehmigung einer "Riesenhalle" am Ortsrand das Ortsbild von Nassenhausen aufs Spiel zu setzen. Man müsse einerseits das planungsrechtliche Anbindungsgebot an Siedlungen einhalten, andererseits wolle man dem jungen Logistik-Unternehmer entgegenkommen, erklärte dazu Bürgermeister Raith. Außerdem werde zwischen Hallengelände und Wohnbebauung ein 70 Meter breiter Grünstreifen angelegt. Mehrere Jugendliche sprachen sich in der Diskussion dafür aus, dem Gewerbetreibenden eine Chance zu geben, und ein Nachbar des noch im Ort auf zwei Standorte verteilten Betriebes stellte seine Sicht dar. "Jetzt stört das Unternehmen, da draußen nicht mehr".

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