Bürgermeisterwahl:Auf ein Neues

In den nächsten zwei Wochen werden sich Dirk Flechsig und Peter Münster kräftig anstrengen müssen - es geht nun darum, all jene Wähler für sich zu mobilisieren, die ihre Stimme an Martin Eberl und Claus Guttenthaler gegeben haben

Von Erich C. Setzwein

Für zwei der vier Bürgermeister-Bewerber vom Sonntag heißt es an diesem Montag: Auf ein Neues. Denn in den kommenden zwei Wochen werden Dirk Flechsig und Peter Münster sich noch kräftig anstrengen müssen, all jene Wähler für sich zu mobilisieren, die ihre Stimme Martin Eberl und Claus Guttenthaler gegeben haben und auch die zum Wählen zu ermuntern, die am Sonntag nicht in die Wahllokale fanden. Denn nicht ganz die Hälfte der Eichenauer Wähler hat die Bürgermeisterwahl offenbar kalt gelassen.

Während es für den CSU-Kandidaten Flechsig und den FDP-Mann Münster nun heißt, neue Plakate zu kleben und sich wieder auf den Straßen blicken zu lassen und Gespräche zu führen, werden SPD und Freie Wähler die Enttäuschung verarbeiten müssen. Martin Eberl kann dennoch mit erhobenem Kopf durch den Ort gehen, denn für die SPD hat er ein beachtliches Ergebnis erzielt.

Claus Guttenthaler dagegen schaffte es nicht einmal, all die Eichenauer zu erreichen, die sonst bei Wahlen so um die 20 Prozent für die Freien Wähler zusammenkommen lassen. Der CSU-Renegat wird nun in seiner Gemeinderatsarbeit als vergleichsweise neuer Freier Wähler beweisen dürfen, wie umsetzbar sein Programm wirklich ist.

Das enttäuschendste Ergebnis dieser Bürgermeisterwahl aber haben die Eichenauer Grünen abgeliefert. Sie, die sich auf eine grünenfreundliche Grundstimmung in der Gartenstadt und beachtenswerte Ergebnisse bei den Gemeinderatswahlen stützen können, haben keinen Kandidaten präsentieren können. Dabei ist seit 1968 klar, dass der Eichenauer Bürgermeister im zweijährigen Abstand zum Gemeinderat gewählt wird und sich erstaunliche Wählerkonstellationen ergeben können. Gegen den Amtsinhaber Hubert Jung anzutreten, dazu hatte vor sechs Jahren nur Angela Heilmeier von den Freien Wählern den Mut. Dieses Mal wäre weit weniger Mut erforderlich gewesen, um dem männlichen Vierergespann mit einer kompetenten Kandidatin zu begegnen.

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