Bühne frei:Klares Bekenntnis zur Kultur

Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld nimmt seine Klassik-, Theater- und Jazzreihe wieder auf. Für die Besucher bedeutet das wie immer Kunst auf höchstem Niveau

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Es ist ein klares Statement, ein deutliches Bekenntnis zur Kultur: Das Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck nimmt drei seiner Aboreihen wieder auf, die seit Ausbruch der Pandemie pausieren mussten. Klassik-, Theater- und Jazzreihe gehören zu den beliebtsten Veranstaltungsreihen im Landkreis. Und dass einer der größten Veranstalter der Region in diesem Bereich wieder zur Normalität zurückkehrt, darf auch als hoffnungsvolles Signal für alle anderen Kulturanbieter verstanden werden.

Virginia Woolf

Das Burgtheater Wien zeigt ein Ehedrama.

(Foto: Andreas Pohlmann/oh)

Los geht es mit der wohl größten Reihe, der Klassik, gleich am kommenden Samstag, 2. Oktober, mit einem Gastspiel des Hamburger Bläserquintetts. Es ist das erste von fünf Konzerten. Beim zweiten Konzert am 13. November lädt Dinis Schemann, der auch künstlerischer Leiter der Fürstenfelder Konzertreihe ist, zu einem Klavierabend mit Werken von Mozart und Beethoven. Nach dem Jahreswechsel, am 22. Januar 2022, sind "Elbtonal Percussion" zu hören, die ein für Klassikkonzerte doch eher ungewöhnliches Instrumentarium dabei haben werden: Trommeln, Becken, Schellen, Vibrafone, Gongs und japanische Fasstrommeln. Das Schumann Streichquartett gastiert am 26. März mit Werken von Joseph Haydn und Antonin Dvořák. Zum Abschluss der Reihe schlägt am 7. Mai die Band Spark einen Bogen von barocken Originalkompositionen bis hin zu eigenen Arrangements. Zusammen mit Countertenor Valer Sabadus haben Spark das Programm "Closer to Paradise" entwickelt, das die Sehnsucht nach einer besseren Welt thematisiert. Mit seinem Gesang beschwört Valer Sabadus darin die Vision eines musikalischen Paradieses.

Tanzmainz

„Promise“ heißt die Aufführung von Tanzmainz.

(Foto: Tanzmainz)

In der Theaterreihe gelingt es dem Veranstaltungsforum Saison für Saison wieder, ein ansprechendes Programm mit hochklassigen Gastspielen zu organisieren. So auch dieses Mal wieder. Zum Auftakt am 12. November ist das Schauspielhaus Bochum zu sehen. In der Ehegeschichte "Gift" lotet der ehemalige Münchner Kammerspiel-Intendant Johan Simons die Seelenabgründe seiner Figuren aus. Wie schon in den vergangenen Spielzeiten gibt es auch dieses Mal nicht nur klassisches Theater, sondern auch Tanz. So zeigt am 7. Dezember Tanzmainz die neueste Produktion von Sharon Eyals. In "Promise" treibt die weltweit gefragt Choreografin das komplexe Ineinandergreifen von Disziplin und Hingabe auf die Spitze. Mit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf zeigt das Burgtheater Wien am 21. Dezember eines der großen Ehedramen, das der Burgtheaterintendant und ehemalige Leiter des Bayerischen Staatsschauspiel, Martin Kusej, als verstörenden Drahtseilakt inszeniert. Ein Solotheaterabend erwartet die Besucher am 16. März, wenn Cilla Cremer in "So oder so" durch das Leben von Hildegard Knef streift. Zum Abschluss gibt es am 20. April mit "One. One & One" noch einmal Tanz mit Noa Wertheim und der Vertigo Dance Company.

Als dritte Reihe kehrt "Jazz First" zurück, und das gleich mit sechs Konzerten. Den Auftakt übernimmt Leonid Chizhik am 20. Oktober mit seinem Soloprogramm "Tschaikowski in Jazz". Am 5. November wagt der Jazzchor Freiburg, unterstützt von Joo Kraus, mit "Infusion" etwas Neues: Instrumentaltitel von Pat Metheny, Herbie Hancock und Esbjörn Svensson werden betextet und neu arrangiert. Am 8. Dezember ist mit dem Pablo Held Trio eine spannende Jazz-Formation zu erleben. Das Olivia-Trummer-Trio bewegt sich am 16. Februar im weiten Kosmos zwischen Jazz und Singer-Songwriter-Pop. Die Violinisten Matthias Bartolomey und Klemens Bittmann gehen am 23. März ihren eigenen musikalischen Weg: mit Spontaneität und Improvisation verbinden sie groovende und kraftvoll rockende Elemente. Zum Ausklang der Saison am 27. April präsentiert das Jazz-Wunderkind Beka Gochiashvili sein Projekt "Triumvirātus". Klassische Musik, Jazz und Volksmusik. Darin verbindet er unter anderem Werke von Chick Corea, Astor Piazzola und Keith Jarrett zu einer einzigartigen Mischung.

Für alle Konzerte und Aufführungen gelten die 3 G-Regeln: Zugang haben nur Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete. Abonnements und Einzelkarten für alle Reihen sind beim Kartenservice Fürstenfeld im Veranstaltungsforum unter 08141/66 65 444 oder kartenservice@fuerstenfeld.de erhältlich.

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