Brandstiftung in Germering:Ausgekickt

Brandstiftung in Germering: Zwei Drittel der Kunststofffläche des Bolzplatzes in Harthaus sind verschmort. Die Folgen des Feuers, das wohl drei Jungendliche aus Aubing gelegt haben.

Zwei Drittel der Kunststofffläche des Bolzplatzes in Harthaus sind verschmort. Die Folgen des Feuers, das wohl drei Jungendliche aus Aubing gelegt haben.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Das Fußballfeld in Harthaus ist erst vor eineinhalb Jahren fertig geworden. Jetzt haben es Jugendliche angezündet

Von Andreas Ostermeier, Germering

Der Platz in Harthaus ist zerstört. Von der Kunststofffläche, die von Fußball- und Basketballspielern genutzt werden konnte, sind zwei Drittel verbrannt oder verschmort. Gleiches gilt für die Bande, die das Spielfeld umgibt. Thomas Wieser, im Rathaus Germering zuständig für Spielplätze und Freizeitanlagen, hat sich den Schaden schon angesehen. "Die ist hinüber", lautet sein Urteil über die Multifunktionstartanbahn auf dem Freizeitareal, das in der Nähe des Bahnhofs und des Wertstoffhofs liegt. Der Schaden ist beträchtlich: Etwa 40 000 Euro hat das Fußballfeld mit dem federnden Kunststoffbelag gekostet, der Verletzungen verhindern soll. Nach Wiesers erstem Eindruck sind aber Metallteile wie die Tore und Körbe noch brauchbar. Er hofft deshalb, dass nicht alles erneuert werden muss.

Die Germeringer Polizei gibt sich derweilen zuversichtlich, die jugendlichen Brandstifter zu finden. Nach Auskunft von Inspektionssprecher Andreas Ruch handelt es sich wohl um drei etwa 14-Jährige, die in Aubing zur Schule gehen. Das lasse sich aus den Aussagen von Zeugen schließen, sagt Ruch. Seinen Worten nach haben die Jugendlichen den Platz vorsätzlich in Brand gesteckt. Zur Begründung führte er an, dass Feuerwerkskörper in den Tartanbelag hineingesteckt und angezündet wurden. Den Schaden schätzt die Polizei auf etwa 25 000 Euro. Ruch: "Das wird teuer für die Eltern."

CSU-Stadträtin und Jugendreferentin Sandra de Brecey nennt die Zerstörung des Platzes "wirklich traurig". Schließlich sei der Platz von der Jugend "gut angenommen" worden. Die Studentin gehörte vor einigen Jahren als Jugendrätin zu denen, die an den Planungen des Freizeitgeländes beteiligt waren. Ehe die Planungen für das Areal begonnen wurden, hatte die Stadt die Germeringer Jugendlichen per Umfrage aufgefordert, ihre Wünsche für eine derartige Anlage zu äußern. Zu den Einrichtungen, die sich die Befragten wünschten, gehörte auch das jetzt zerstörte Fußballfeld. Brecey hofft nun, dass die Brandfolgen beseitigt und der Fußball- und Basketballplatz wieder aufgebaut wird.

Die Freizeitanlage, zu der unter anderem auch Parkour-Geräte und ein Beachvolleyballplatz gehören, ist im Sommer des vergangenen Jahres eröffnet worden. Mit der Errichtung konnte die Stadt erst beginnen, nachdem die Hochspannungsleitung entfernt worden war, die Strom für den Bahnverkehr nach Pasing lieferte und quer über das Germeringer Stadtgebiet verlief. Die Nähe von Bahngleisen musste auch bei der Anlage des Freizeitgeländes berücksichtigt werden. Deshalb wurde ein Zaun errichtet, der verhindern soll, das Jugendliche an die Gleise herankommen.

Die Brandstifter vom vergangenen Freitag waren übrigens nicht die ersten Jugendlichen, die auf dem Spielplatz randalierten. Im Dezember 2014 beendete eine Polizeistreife das Treiben von vier Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren, die auf dem Gelände der Freizeitanlage junge Bäume ausgerissen, Zeitungen verbrannt und einen Einkaufswagen angezündet hatten.

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