Fürstenfeldbruck und Maisach:Medizin-Campus für den Fliegerhorst

Fürstenfeldbruck und Maisach: Die ersten Anlagen des Campus' sind im nördlichen Bereich des Fliegerhorsts (links) geplant, wo große Teile der Start- und Rollbahnen bislang von BMW als Testfahrzentrum genutzt werden.

Die ersten Anlagen des Campus' sind im nördlichen Bereich des Fliegerhorsts (links) geplant, wo große Teile der Start- und Rollbahnen bislang von BMW als Testfahrzentrum genutzt werden.

(Foto: Stadt Fürstenfeldbruck / Luftbildverlag Bertram)

Kommunen befürworten geplantes Forschungszentrum.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Stadtrat Fürstenfeldbruck und der Gemeinderat Maisach haben einvernehmlich einem "Letter of Intent" zum "Technologie-Campus Biodrom" auf dem Gelände des Fliegerhorsts zugestimmt. Nach der Beschussfassung im nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung am Dienstag heißt es in einer Mitteilung der Stadt, ein solcher Campus solle "in einem ersten Schritt auf einem bereits entwidmeten Areal von etwa fünf bis sieben Hektar errichtet werden" - 2,5 Hektar auf Fürstenfeldbrucker und bis zu 4,5 Hektar auf Maisacher Flur. Nach dem 2026 geplanten Abzug der Bundeswehr sollen weitere Flächen folgen.

Politiker verschiedener Stadtratsfraktionen hatten sich immer wieder für eine Mischung aus Wohnquartier, hochwertigem Gewerbe und im Idealfall wissenschaftlichen Einrichtungen in diesem künftigen neuen Stadtteil ausgesprochen. Der Campus würde da offenbar bestens passen, soll doch in einem Verbund aus Wirtschaft und Wissenschaft im Fachbereich Medizin geforscht, entwickelt und produziert werden - auf Gebieten wie Onkologie, Kardiologie und Neurologie, also etwa zur Behandlung von Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Alzheimer. Viele Millionen Euro sollen investiert werden, die Kommunen hoffen zudem auf hochwertige Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.

Fürstenfeldbruck und Maisach: Karl-Heinz Jansen, ehemaliges Mitglied des Brucker Umweltbeirats und Chef der im Gewerbegebiet Hasenheide ansässigen Firma Sykam, vermittelt zwischen Unternehmen, Hochschuleinrichtungen und Kommunen.

Karl-Heinz Jansen, ehemaliges Mitglied des Brucker Umweltbeirats und Chef der im Gewerbegebiet Hasenheide ansässigen Firma Sykam, vermittelt zwischen Unternehmen, Hochschuleinrichtungen und Kommunen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Karl-Heinz Jansen, Chef des in der Hasenheide ansässigen Unternehmens Sykam, hat in dem Projekt, das auch vom Landkreis aktiv unterstützt wird, eine Moderatorenrolle übernommen. Man habe fünf Monate lang mit großer Spannung auf diese Entscheidung der Kommunen gewartet, sagte er am Donnerstag. Jansen bekräftigte das ungebrochen hohe Interesse mehrerer Unternehmen und wissenschaftlicher Institute wie LMU und TUM am Aufbau des Campus' in Fürstenfeldbruck. Denn vergleichbare Flächen sind im Umland Münchens schwer zu finden. Zunächst sollen vier bis fünf Häuser auf bereits versiegelten, militärisch entwidmeten Flächen errichtet werden, in zehn Jahren könnten es Jansen zufolge 23 sein.

Die CSU-Abgeordneten Katrin Staffler und Benjamin Miskowitsch zeigten sich bei einem Redaktionsbesuch der SZ am Donnerstag zuversichtlich, dass man mit dem Biodrom "auf einem guten Weg" sei und Naturschutzflächen durch das Projekt nicht beeinträchtigt würden.

Die beiden Kommunen wollen nun einen Planungsverband gründen, dessen Kosten und künftige Erträge paritätisch auf Bruck und Maisach verteilt werden. Bis es soweit ist, wollen sie gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Grundeigentümer verhandeln und ein "qualitativ hochwertiges städtebauliches Konzept für die weitere stufenweise Entwicklung des Technologiezentrums" erarbeiten.

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