Bezirkstagswahlen:Große Auswahl an der Urne

Wahl 2013

In den Wahlkabinen können die Bürger am 14. Oktober nicht nur den neuen Landtag wählen, sondern auch über die Mandate im Bezirkstag abstimmen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Der Bezirkstag kümmert sich um wichtige Aufgaben im sozialen Bereich, wird aber gerne unterschätzt. Dennoch schicken diesmal gleich 14 Parteien und Gruppierungen ihre Bewerber ins Rennen

Kolumne Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

22 Frauen und Männer bewerben sich bei den Wählern darum, als Direktkandidaten aus den beiden Fürstenfeldbrucker Wahlkreisen in den Bezirkstag von Oberbayern einzuziehen. Vor fünf Jahren haben Gabriele Off-Nesselhauf und Josef Loy (beide CSU) die Direktmandate für das kommunale Entscheidungsgremium gewonnen. Der Bezirkstag befasst sich vor allem mit sozialen Hilfen, die über den Bereich der Landkreise hinausgehen. So kümmert er sich beispielsweise um die psychiatrische Betreuung in Kliniken oder um Arbeitsstätten für Menschen mit Behinderungen. Das Gremium hat 60 Sitze. Dazu kommen momentan sieben Überhangmandate.

Gewählt wird der Bezirkstag gemeinsam mit dem Landtag am 14. Oktober. Und nicht nur das Datum ist gleich, auch der Wahlmodus entspricht dem der Landtagswahl. Das heißt, jeder Wähler hat zwei Stimmen. Die erste vergibt er an einen Direktkandidaten in seinem Wahlkreis. Mit der zweiten Stimme kann er einen beliebigen Kandidaten aus den Listen wählen, die sich zur Wahl stellen (allerdings niemanden aus dem Erststimmen-Wahlkreis). Für die Bezirkstagswahl sind die Wahlvorschläge von 14 Parteien und Gruppierungen zugelassen worden, zwölf von ihnen haben Kandidaten in Fürstenfeldbruck-Ost oder Fürstenfeldbruck-West/Landsberg aufgestellt.

Für die CSU gehen Gabriele Off-Nesselhauf (Ost) und Josef Loy (West) wieder ins Rennen. Die Unternehmerin Off-Nesselhauf ist auch Stadträtin in Germering und Kreisrätin. Als Bezirksrätin hat sich die 62-Jährige unter anderem um die bessere Zusammenarbeit von Regionalmuseen gekümmert und für den Erwerb der Krippe von Sankt Johannes Bosco gesorgt. Der 64 Jahre alte Eresinger Bürgermeister Loy gehört dem Bezirkstag seit 2003 an und ist Fraktionsvorsitzender der CSU.

Die SPD setzt im Landkreis-Osten wieder auf Martin Eberl aus Eichenau. Der 44 Jahre alte Lehrer an einer Wirtschaftsschule und Gemeinderat ist vor fünf Jahren über die Liste in den Bezirkstag gekommen. Im W esten kandidiert Eva Avilés Cardenas. Die 32-Jährige wohnt in Schondorf am Ammersee und arbeitet als Asylsozialberaterin in Dießen.

Auf Erfahrung setzen auch die Freien Wähler im Landkreis-Osten. Dort bewirbt sich Emmerings Bürgermeister Michael Schanderl wieder um ein Mandat im Bezirkstag. Seit 2008 gehört der 55-Jährige diesem Gremium an. Im Westen kandidiert der in Landsberg wohnende Jurist Jonas Pioch. Der 29-Jährige ist bereits mehr als zehn Jahre Stadtrat.

Die jüngste Kandidatin im Osten stellen die Grünen. Gina Merkl aus Mittelstetten ist 20 Jahre alt. Bei den Grünen mischt die Studentin erst seit kurzer Zeit mit, ist aber bereits Sprecherin der Nachwuchsorganisation. Mit 34 Jahren ist auch der Politikwissenschaftler Jan Halbauer noch jung. Der Direktkandidat im Wahlkreis Landsberg/Bruck-West hat jedoch in den vergangenen fünf Jahren bereits Erfahrungen im Bezirkstag gesammelt.

Auch einen Spitzenkandidaten gibt es im Landkreis. Eichenaus Bürgermeister Peter Münster ist Direktkandidat im Osten, zudem kandidiert der 52-Jährige auf Platz eins der Oberbayernliste der FDP. Im Landkreiswesten kandidiert für die Liberalen eine Olchingerin. Die 42 Jahre alte Melanie Tietgen ist kaufmännische Angestellte.

Für die Linke bewirbt sich im Ostteil Stephan Holzmann aus Pullach im Isartal um ein Mandat im Bezirkstag. Der 64-Jährige ist Buchhändler. Kandidat im Stimmkreis Landsberg/Bruck-West ist der Heilerziehungspfleger Jörn Weichold. Der 53-Jährige ist Mitglied des Behindertenbeirats der Stadt Fürstenfeldbruck.

Die Bayernpartei schickt im Ost-Stimmkreis Michael Graf ins Rennen. Der 30 Jahre alte Kandidat aus Erdweg (Landkreis Dachau) ist Gartenbaumeister und Gemeinderat. Im Westen tritt Hermann Dempfle aus Rott (Landkreis Landsberg) an. Dempfle ist 61 Jahre alt, Landwirt und Kreisrat.

Landwirt und Kreisrat, diese Tätigkeiten übt auch der Puchheimer Max Keil aus. Der 64-Jährige kandidiert für die ÖDP im Stimmkreis Bruck-Ost. Im Westen wirbt der Rentner Rolf Schneidenbach aus Landsberg um Stimmen.

Die Piraten haben nur einen Kandidaten für den östlichen Landkreis aufgestellt. Bei ihm handelt es sich um den Allinger Roger Rösch, der auch als Kandidat für den Landtag sein Glück probieren will. Der 28-Jährige arbeitet als Systemadministrator.

Für die AfD kandidieren zwei Frauen. Im Osten handelt es sich dabei um die 52 Jahre alte Brucker Ärztin Beatrix Neuber, im Westen um die 46 Jahre alte Unternehmerin Heike Themel aus Moorenweis.

Die Freie Liste Oberbayern hat den 40-jährigen Brucker Unternehmer und Stadtrat Andreas Ströhle als Kandidaten für den Stimmkreis Ost benannt. Im Westen kandidiert der Landsberger Axel Flörke. Der 64-jährige Gymnasiallehrer ist Dritter Bürgermeister der Kreisstadt.

Im östlichen Landkreis stellt sich zudem noch Alexander Wied von der Tierschutzpartei zur Wahl. Der 46 Jahre alte Heilerziehungspfleger ist in Röhrmoos (Landkreis Dachau) zu Hause.

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