Stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen und mit der Absicht, Geld für das Germeringer Hospiz zu sammeln, startet an diesem Freitag die Allinger Triathletin Anja Kobs, 45, zu einer Non-Stopp-Benefiz-Rad-Tour nach Freiburg im Breisgau. Die Strecke ist 350 Kilometer lang und verläuft über die Schwäbische Alb und den Schwarzwald. Dabei sind in der Summe etwa 2400 Höhenmeter zu überwinden. Kobs ist Triathlon-Weltmeisterin auf der Langdistanz in ihrer Altersklasse.
Start ist um drei Uhr morgens in Alling, noch am Abend will die Ausdauerathletin am Freiburger Dreisamtstadion ankommen. Die größte "Challenge" erwarte sie nach 271 Kilometern auf dem 15 Kilometer langen und "mit 300 Höhenmeter bespickten" Anstieg im Schwarzwald, von Bräunlingen nach Höchst, sagt sie. "Dass ich danach am Titisee total genervt mein Rad ins Wasser werfe, ist nicht auszuschließen", scherzt sie. Ihr Trainer habe ihr zwar mit "Anja, das schaffst du schon" Mut gemacht, aber leicht werde es nicht sein, die lange Fahrt durchzuhalten. Anja Kobs hat seit 2019 bereits mit vier Sport-Benefizaktionen Spenden für soziale Zwecke gesammelt.
Insgesamt sind dabei gut 7000 Euro zusammen gekommen. Die Idee zur anstehenden Extrem-Radtour und diese mit einer Spendenaktion zu verknüpfen, kam ihr, als sie Überlegungen anstellte, eine Freundin in Freiburg zu besuchen. "Und weil ich mir mit der Wahl des Verkehrsmittels das Auto spar, ist die Aktion obendrein gut für die Umwelt", schreibt sie auf ihrer Homepage.
Ihr Ziel ist es, 2000 Euro oder mehr für das Germeringer Hospiz einzusammeln, das die erfolgreiche Ausdauersportlerin in ihrer Freizeit auch ehrenamtlich persönlich unterstützt. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in der Branche Finanzdienstleistung und 15 bis 20 Stunden Training wöchentlich bleibt dafür allerdings nicht viel Zeit.
Zu ihrer Motivation, ihre Radfahrt mit einer Spendensammlung zu verbinden, führt Anja Kobs aus, dass von den gesetzlichen Krankenkassen nur 95 Prozent der Kosten eines Hospizplatzes übernommen würden und die restlichen fünf Prozent durch Spenden finanziert werden müssten. Ein Hospizplatz koste im Monat circa 15000 Euro. Deswegen sei auch die Arbeit der Ehrenamtlichen in der Hospizbewegung sehr wichtig, da nur so die Kosten gehalten werden könnten. "Es ist mir nicht nur eine Herzensangelegenheit aktiv mitzuhelfen, sondern auch passiv zum einen die Thematik "Tod und Sterben" allgemein zugänglicher zu machen und zum anderen mit "meinem" Sport etwas zu bewegen", sagt Anja Kobs, die bei ihren nationalen und internationalen Wettbewerben für den TSV Alling startet.
Bei der jüngsten Mitgliederversammlung wurden Anja Kobs' aktuelle Erfolge, wie unlängst zum Beispiel die Vize-Europameisterschaft (Ironman) über die Triathlon Langdistanz in der Altersgruppe 45, vom wiedergewählten Präsidenten des TSV, Karl-Heinz Niebler besonders hervorgehoben. Anja Kobs ist eines von 1201 Mitgliedern, womit der TSV laut Niebler trotz Corona eine Rekordstärke erreicht hat. 57 davon wurden für ihre lange Vereinsmitgliedschaft geehrt. Darunter sind 27 Mitglieder, die seit über 50 Jahren dem Verein die Treue halten. Zwei Mitglieder gehören dem TSV schon seit 60 Jahren an und eines schon hält ihm schon mehr als 70 Jahre die Treue.
Wer die Benefizaktion von Anja Kobs unterstützen will, kann dies über ihre Website www.anjakobs.eu tun.