Belastete Straßennamen:Landratsamt soll Raffs Vorgehen prüfen

Die Hinweisschilder zu NS-belasteten Straßennamen, die der Brucker Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) anbringen ließ, haben ein Nachspiel. Offiziell haben nun die Fraktionen von Grünen und SPD am Mittwoch einen Überprüfungsantrag bei der Kommunalaufsicht im Landratsamt eingereicht. Ihr Vorwurf lautet, der Oberbürgermeister habe eigenmächtig gehandelt und sich über einen Beschluss des Stadtrates hinweggesetzt. Raff selbst hat den Vorwurf gegenüber der Presse eingeräumt. Am 25. April 2018 hatte eine Mehrheit des Stadtrates aus BBV, CSU, FDP, FW und ÖDP eine Umbenennung der Straßen abgelehnt. Stattdessen sollen die Namen "im Sinne einer historischen Einordnung mit einem erläuternden Medium über die positiven und negativen Eigenschaften der Person" versehen werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, Textvorschläge auszuarbeiten, die dem Kultur- und Werkausschuss sowie dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden. Die Vertreter von Grünen und SPD kritisierten obendrein, dass die kurzen Texte auch noch Fehler enthielten. Auf dem Zusatzschild zu Paul von Hindenburg ist zu lesen, dieser sei bis 1933 Reichspräsident gewesen. Tatsächlich endete seine Amtszeit mit seinem Tod im sommer 1934.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: