Beer Pong in Emmering:Ball ins Glas

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Ticket zur Weltmeisterschaft: Kevin Keenan (links) und Christoph Vogel sind Europameister im Beer Pong. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Vom Kneipenspiel der Studenten in den USA hat sich Beer Pong weltweit zur ernstzunehmenden Trendsportart entwickelt.

Von Julia Kiemer, Emmering

Gerechnet hatte damit niemand. Noch nicht einmal sie selbst. Aber es ist auf jeden Fall eine Ansage. Nicht nur an die "Beer-Pong"-Welt in Europa, sondern auch an die in den USA, dort wo der Sport einst seine Ursprünge hatte. Die beiden Emmeringer Kevin Keenan und Christoph Vogel sind vor kurzem Schweizer Meister im Beer Pong geworden, einem Spiel, bei dem man Tischtennisbälle in Becher, sogenannte Cups, werfen muss.

Weltmeisterschaft in Las Vegas

Aber das ist nicht der einzige nennenswerte Titel, den die 25-Jährigen in jüngster Zeit gewonnen haben. Im Juli gewannen sie die "European Series of Beer Pong" und dürfen sich seither Europameister nennen. Schon mit dem Gewinn der Europameisterschaft lösten die beiden ihr Ticket zur Weltmeisterschaft in Las Vegas im Juli 2016, mit dem Sieg bei den Schweizer Meisterschaften haben sie sich jetzt erneut für die WM qualifiziert.

In der Beer Pong Welt gelten sie nun als eines der stärksten europäischen Teams, das es jemals gab. Bisher hat es nur eine Mannschaft aus Europa vor ihnen geschafft, sich doppelt für die "World Series of Beer Pong" zu qualifizieren.

Zuspruch und Respekt

So ganz können sie ihren Aufstieg noch nicht fassen. "Wir sind immer noch erstaunt, dass es nochmals passiert ist, dass wir schon wieder so ein Turnier gewonnen haben", erzählt Vogel. Ein bisschen sei es aber auch wie ein Déjà-Vu gewesen, ergänzt Teamkollege Keenan im Gespräch mit der SZ. Für ihren Doppelerfolg haben Keenan und Vogel viel Zuspruch und Respekt bekommen, auch außerhalb der Szene.

"Beer Pong wird ja immer noch ziemlich belächelt und als Trinkspiel wahrgenommen", sagt Vogel. Mittlerweile seien die meisten Menschen von ihrem Erfolg beeindruckt. "Durch die Siege sind jetzt viele auf uns aufmerksam geworden und kennen Beer Pong nun auch mehr als Wettkampfsportart an", meint Keenan.

Amerikaner gratulieren via Facebook

Aber nicht nur im Kreis und in Europa ist man auf sie aufmerksam geworden, auch im Herkunftsland des Beer Pongs, den USA, hat man Wind von dem Erfolg bekommen. "Uns wurde von den Veranstaltern der World Series auf Facebook zum Sieg bei der Schweizer Meisterschaft gratuliert. Die rechnen jetzt mit uns und haben Respekt bekommen", erzählt Vogel.

Trotz des Siegeszugs in Europa haben sich ihre Ziele für die WM nicht geändert. Nach wie vor gilt es, die Vorrunde zu überstehen. In den USA sei das Niveau unterschiedlicher ein großer Unterschied, da müsse man sich erst einmal daran gewöhnen, erklären sie. "Da ist einfach alles viel krasser", sagt Keenan. Der Erfolg hat aber auch seine Schattenseiten. "Man erwartet von uns jetzt immer eine Topleistung, wenn man die nicht bringt, muss man sich sofort rechtfertigen." Sowieso steht nun erst einmal das Turnier im Amperpark in Emmering an, das sie zusammen mit ihrem Verein, dem ersten Beer Pong Club Emmering, ausrichten.

Am Samstag (20 Uhr) werden 80 Teams antreten. Zuschauer sind erwünscht. "Wir freuen uns über jeden, der die Wettkampfsportart Beer Pong kennen lernen will", so Keenan und Vogel.

© SZ vom 31.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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