KindertagespflegeZwischen Löwenherz und Spatzennest

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Der Tageselternservice stellt seine Aufgaben und Leistungen im Landratsamt zur Schau.
Der Tageselternservice stellt seine Aufgaben und Leistungen im Landratsamt zur Schau. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Ihr Aufgabenspektrum stellt die Kindertagespflege in einer Ausstellung im Landratsamt dar.

Von Paul Fideler, Fürstenfeldbruck

Kinderbetreuung ist ein heikles Thema, so fehlen doch laut einer Bertelsmann-Studie aus dem Jahr 2022 alleine in Bayern rund 70 000 Betreuungsplätze. Die Kitas und Kindergärten, sowohl im Freistaat als auch im Rest des Landes, platzen aus allen Nähten. Was tun also, wenn der Nachwuchs keinen Platz bekommen hat? Oft können es sich die Erziehungsberechtigten nicht leisten, monate- oder sogar jahrelang die Arbeit niederzulegen, um auf das Kind aufpassen, auch sind mögliche Großeltern nicht immer verfügbar. Eine Zwickmühle also, für die es jedoch einen Ausweg zu geben scheint: in Form der Kindertagespflege, die in dieser Woche in einer Ausstellung im Landratsamt in Fürstenfeldbruck ihre Dienste vorstellt.

Anlässlich des 51. Geburtstages des Bundesverbandes für Kindertagespflege präsentieren hier Kindertagespflegerinnen und -pfleger auf zwei Stellwänden einen Einblick in ihren Arbeitsalltag. So gibt es ein farbenfrohes Plakat der Kindertagespflege „Löwenherz“, auf der die betreuten Kinder in Aktion zu sehen sind, etwa beim gemeinsamen Malen oder Spielen. Besonders die familiennahe Betreuung in altersgerechten Kleingruppen wird hier hervorgehoben.

Um Kindertagesmutter oder -vater zu werden, müssen Interessierte einen Kurs beim Sozialdienst Germering ablegen, der aus 360 Unterrichtseinheiten besteht und ein Praktikum in einer Betreuungseinrichtung beinhaltet. Erst dann sind die Anwärterinnen und Anwärter dazu qualifiziert, Kinder in Kleingruppen im eigenen kindgerechten Zuhause oder bei den Eltern zu betreuen. Zusätzlich wird eine Pflegeerlaubnis vom Jugendamt ausgestellt.

Die Betreuung in den Kleingruppen scheint den Kindern gut zu gefallen, wenn man sich die restlichen Fotos auf den Stellwänden anschaut. Die Gruppe aus „Claudias Spatzennest“ ist am Ufer eines Sees zu sehen, während auf Bildern anderer Gruppen selbst gebastelte Adventskränze zur Schau gestellt werden. Ähnlich wie in Kindergärten oder Kitas gibt es auch Feedback zur Entwicklung der Kinder, wie ein beispielhafter Bericht der Gruppe „Entdecker-Nest“ zeigt.

Die Arbeit der Kindertagespflegerinnen und -pfleger trägt also Früchte und präsentiert sich als ernsthafte Alternative zu Kita oder Kindergärten, nicht nur aufgrund des dortigen Mangels an Plätzen.

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