Landkreisgeschichte:Ausstellung zur "Schlacht von Alling" in Germering

Landkreisgeschichte: Die Ausstellung rekonstruiert, wie der Kampf bei Alling möglicherweise abgelaufen ist.

Die Ausstellung rekonstruiert, wie der Kampf bei Alling möglicherweise abgelaufen ist.

(Foto: Leonhard Simon)

Die Präsentation des Historischen Vereins ist aktuell im Museum "Zeit und Raum" zu sehen.

Von Manfred Amann, Germering

Im Germeringer Stadtmuseum "Zeit und Raum" ist von Sonntag, 12. Februar, an die Ausstellung zur "Schlacht bei Hoflach" zu sehen, mit der am 19. September 1422 für ganz Oberbayern und darüber hinaus eine lange Zeit großer Drangsal mit Plünderung, Zerstörung und Brandschatzung von Höfen, Weilern und Dörfern zu Ende ging. Nachdem die vom Arbeitskreis Alling im Historischen Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck (HV) erarbeitete Wanderausstellung zum Entscheidungskampf im so genannten Bayerischen Krieg zunächst in Alling und danach im Pfefferminzmuseum in Eichenau zu sehen war, hat sie der Förderverein Stadtmuseum Germering quasi gebucht und mit Informationen zu den Ortsteilen und Kirchen um 1400 sowie zur damals am Parsberg stehenden Burg ergänzt. "Wir sind sehr dankbar, dass die Aufarbeitung dieses für die Region bedeutsamen historischen Ereignisses auch in Germering gezeigt werden kann, denn auch die damals noch eigenständigen Dörfer Germering und Unterpfaffenhofen waren von den Streitereien zwischen den Wittelsbacher Herzögen betroffen", sagte Wolfgang Andre, Vorsitzender des Fördervereins, anlässlich der Eröffnung mit rund 40 geladenen Gästen. Andre dankte auch allen Helfern, insbesondere Stadtarchivar und Ortschronist Marcus Guckenbiehl für die Ergänzungen der Ausstellung.

Landkreisgeschichte: Irgendwo auf dem Gelände zwischen Hoflach und Puchheim Ort soll sich die Schlacht ereignet haben.

Irgendwo auf dem Gelände zwischen Hoflach und Puchheim Ort soll sich die Schlacht ereignet haben.

(Foto: Günther Reger)

Germerings Vizebürgermeisterin Manuela Kreuzmair lobte die "sehr aufschlussreiche Ausstellung", die nicht nur ein Ereignis aufarbeite, sondern auch einen Rückblick in längst vergangene Zeiten ermögliche. "Kaum zu glauben, dass Alling damals mit 48 Familien, die damals für die Hussitenkriege Steuern zu entrichten hatten, größer war, als Germering mit 34 und Unterpfaffenhofen mit 13", befand Kreuzmair, bevor die Vorsitzende des HV, Anna Ulrike Bergheim, in einer Einführung unter anderem über die Schwierigkeiten berichtete, eine Ausstellung zu einer Schlacht zu organisieren, zu der es nur wenig verlässliche Quellen und keine Funde gibt, die das Ereignis belegen. "Waffen, Rüstungsteile und was sonst von Kriegern mitgeführt wurde, war wertvoll und wurde eingesammelt und was Sondengänger verbotener Weise finden, ist auch verloren", erklärte Bergheim. Außerdem hätten die Geschichtsschreiber damals nur festgehalten, was dem Herrn gefiel. Dennoch sei es gelungen, herauszuarbeiten, was sich vor 600 Jahren in der Gegend ereignet haben könnte. Die Frage, ob es eine Schlacht war, die sich die Wittelsbacher Herzöge damals lieferten, beantwortete Bergeheim mit dem Hinweis, dass die Münchner Herzöge am Hoflacher Berg kaum eine Kirche mit dem Fresko gebaut hätten, das ihre Danksagung für den Sieg zeigt, wenn da nichts gewesen wäre. Die Ausstellung ist zunächst an den kommenden vier Sonntagen jeweils zur Öffnungszeit des Stadtmuseums, von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen. Über eine Verlängerung wird nachgedacht. Danach wird sie an eine der Gemeinden weitergegeben, die Interesse bekundet haben.

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