Baustellen im Landkreis:Verschnaufpause für die Autofahrer

Von 8. Oktober an wird die B 471 für zwei Wochen gesperrt. Danach sind vorerst keine größeren Baumaßnahmen auf den Fernstraßen im Landkreis Fürstenfeldbruck mehr geplant.

Petra Fröschl

Die zweiwöchige Vollsperrung der B 471 zwischen Grafrath und Schöngeising vom 8. Oktober an ist die letzte große Beeinträchtigung, die Autofahrer im Landkreis in diesem Jahr noch in Kauf nehmen müssen. Wenn die B 471 auf diesem Abschnitt saniert und die B 2 südlich von Fürstenfeldbruck wie geplant bis zum Jahresende begradigt ist, "haben wir beide Bundesstraßen in einen ordentlichen Zustand gebracht", sagte Peter Weywadel vom Staatlichen Bauamt Freising am Donnerstag im Landratsamt. Völlig ungewiss ist hingegen, wie es mit der geplanten Südwestumfahrung von Olching weitergeht. Laut Weywadel wird die Regierung von Oberbayern in den nächsten Tagen die Zulassung der Berufung beantragen.

Bruck: Ausbau Bundesstrasse B2 / Baustelle am Hoflacher Berg

Baustelle für die neue B 2 am Hoflacher Berg.

(Foto: Johannes Simon)

Einmal im Jahr statten Weywadel und seine Mitarbeiter Landrat Thomas Karmasin einen Besuch ab, um über den Zustand der Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis zu reden. Im Mittelpunkt der Gespräche stand heuer der Ausbau der Bundesstraße 2 zwischen Hoflacher Berg und Fürstenfeldbruck. Als letzter von drei Bauabschnitten werden auf dem 2,4 Kilometer langen Abschnitt Kurven begradigt und Kuppen abgetragen. Sofern kein frühzeitiger Wintereinbruch kommt, soll der Verkehr noch in diesem Jahr über die neue B 2 fließen.

Bis Mitte 2013 wird die Behelfsumfahrung zu einem Wirtschafts-, Geh- und Radweg zurückgebaut, außerdem müssen jede Menge Bäume und Sträucher neu gepflanzt werden. Auf Höhe des Tonwerks entsteht eine Querungshilfe. Der B-2-Ausbau kostet das Bauamt insgesamt 3,5 Millionen Euro. "Damit werden wir die größte Unfallhäufungsstrecke im Landkreis beseitigt haben", sagte Weywadel, bei der Freisinger Behörde Leiter des Bereichs Straßenbau. Der Endspurt der Baumaßnahme soll ohne Sperrungen über die Bühne gehen.

Anders auf der B 471: Voraussichtlich von 8. bis 19. Oktober wird der 2,1 Kilometer lange Abschnitt zwischen Grafrath und Schöngeising komplett gesperrt, weil die Fahrbahn dort für 450 000 Euro saniert werden muss. Auch wenn es für den Autofahrer nicht auf den ersten Blick erkennbar sei, ist die Sanierung laut Weywadel nötig, weil die Fahrbahn Spurrinnen und Risse im Belag hat, die ein Sicherheitsrisiko darstellen. Habe man Straßen früher erst dann saniert, wenn sie augenscheinlich schon in einem sehr schlechten Zustand waren, so werde man heute schon früher aktiv, ehe es zu den ganz großen, teuren Schäden komme. "Erhaltungsmanagement" nennt das Weywadel.

Weil der Abschnitt zwischen Grafrath und Schöngeising mit 13 200 Fahrzeugen am Tag weniger stark befahren ist als der zwischen Esting und Neulindach, habe man sich für eine Komplettsperrung entschieden. Das sei wegen wegfallender Zuschläge und Beleuchtung 20 Prozent günstiger, als wenn nur nachts und am Wochenende gearbeitet werde, wie im Juli zwischen Esting und Neulindach geschehen. Die Umleitung erfolgt großräumig über Jesenwang, Moorenweis, Türkenfeld und Kottgeisering. In Bruck werden die Anschlussstellen Buchenau und Gewerbegebiet Industriestraßen für die Fahrtrichtung Inning gesperrt.

Die Umleitung erfolgt über Bruck-West. An der Bundesstraße 471 ist im kommenden Jahr außerdem geplant, an der Anschlussstelle Fürstenfeldbruck-Ost/Emmering in Richtung Inning den Beschleunigungsstreifen auf 150 Meter zu verlängern. Dadurch soll die Einfahrtssituation verbessert werden. Das Vorhaben ist mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.

Zum Thema Olchinger Südwestumfahrung wagte Weywadel weder eine Prognose noch einen Zeithorizont. Fest stehe nur, dass die Regierung von Oberbayern in den nächsten Tagen die Zulassung auf Berufung beantragen werde. Ob dieser stattgegeben werde und wie es weitergehe, stehe in den Sternen. "Wir sind genauso gespannt wie Gemeinden und Landratsamt, was dabei herauskommt", sagte er. Wenn der Planfeststellungsbeschluss doch Bestand habe, stünden als nächstes die Grundstücksverhandlungen an. Die 1,6 Kilometer lange Umfahrung war von Olching und Emmering gefordert worden, um die eigenen Ortsdurchfahrten zu entlasten. Die Baugenehmigung war im Juli vom Verwaltungsgericht München aufgehoben worden.

Mit dem Ende der großen Baumaßnahmen auf den Bundesstraßen wird es in den kommenden Jahren im Landkreis in Sachen Baustellen etwas ruhiger zugehen als bisher. Wenn 2015 der Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen neu aufgelegt wird, möchte das Straßenbauamt zwar noch den vierstreifigen Ausbau der B 471 zwischen Fürstenfeldbruck und Geiselbullach anmelden. "Denn nur so werden wir dem Verkehrsaufkommen von mehr als 20 000 Fahrzeugen im Jahr in diesem Bereich gerecht", sagte Weywadel. Und bei den Staatsstraßen stehen noch die Südumgehung von Maisach sowie Abschnitte auf der Staatsstraße 2054 an. Doch das Gröbste gilt als geschafft. "Wir werden den Autofahrern eine Verschnaufpause gönnen", versprach Weywadel.

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