Es war der erste Direktvermarkterverein in ganz Bayern, der da 1988 gegründet wurde. In Fürstenfeldbruck taten sich damals etwa 30 Landwirte zusammen. Es ging für die meisten von ihnen um die durchaus existenzielle Frage, wie sie sich in der vor allem in Bayern üblichen Struktur einer Landwirtschaft aus kleinbäuerlichen Familienbetrieben weiterhin ein Auskommen sichern können, ohne einen Massenmarkt bedienen zu müssen. Der Verein nannte sich fortan Bauernquelle und wählte Josef Unglert, der das Vorhaben maßgeblich mit vorangetrieben hatte, zu seinem Vorsitzenden. Der Puchheimer Bio-Landwirt behielt das Amt fortan fast 36 Jahre lang. Jetzt fand er in Robert Reichlmayr, der im Weiler Kreuth bei Fürstenfeldbruck ökologischen Landbau betreibt, einen Nachfolger.
Unglert setzte in seinen Jahren als Vorsitzender auf ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis zu den Kunden: „Wer weiß, wo seine Lebensmittel herkommen, und weiß, wie sie erzeugt wurden, der kann richtig genießen. Das ist ein großes Stück Lebensqualität.“ Schon Ende Oktober 1988 organisierte die Bauernquelle auf dem Molkereigelände in Fürstenfeldbruck ihren ersten Bauernmarkt, später zog dieser auf das Klosterareal um. Jeden Samstagvormittag bedient er dort seine Kunden. Regionale und saisonale Lebensmittel frisch vom Erzeuger auf kurzen Wegen an die Verbraucher zu bringen, war von Anfang an das Ziel. Später fanden sich vielerorts Nachahmer. Gleichzeitig vermarkten viele in der Bauernquelle zusammengeschlossene Landwirte ihre Produkte auch über eigene Hofläden.
Für ihren scheidenden Gründungsvorsitzenden veranstalteten die Direktvermarkter aus dem Landkreis noch ein zünftiges Fest mit mehr als hundert Marktleuten, Politikern, Vereinsvertretern und sonstigen Unterstützern. Und natürlich wurde Unglert ordentlich gewürdigt, unter anderem mit Worten seines Nachfolgers Robert Reichlmayr und des Geschäftsführers Wolfgang Hoberstorfer sowie mit einem großen Buffet, das die Mitgliedsbetriebe der Bauernquelle bestückten.