Auszeichnung:Bienenfreundliches Emmering

Übergabe Bienenfreundliche Gemeinde Emmering

Bezirkstagspräsident Josef Mederer (Zweiter von links) überreicht Bürgermeister Michael Schanderl die Urkunde als bienenfreundliche Gemeinde; im Beisein von Bienenfachberater Arno Bruder (rechts) und Leonhard Högenauer vom Bauhof, der mit seinem Team die Blühflächen angelegt hat.

(Foto: Matthias F. Döring)

Gemeinde wird vom Bezirk für nachhaltigen Einsatz für die Artenvielfalt ausgezeichnet

Von Ingrid Hügenell, Emmering

Die Gemeinde Emmering ist im Wettbewerb "Bienenfreundliche Gemeinde" des Bezirks Oberbayern auf den zweiten Platz gekommen. Am Montag hat Bezirkstagspräsident Josef Mederer das Hinweisschild an Bürgermeister Michael Schanderl (Freie Wähler) übergeben. Der nahm es dankend in Empfang - quasi als zusätzliches Geburtstagsgeschenk. Schanderl wurde am Montag 56 Jahre alt. Außer dem Schild gibt es 2000 Euro vom Bezirk, die der gemeindliche Umweltreferent Ottmar Altbauer gleich wieder investieren will, in einen neuen Zaun am Ostanger sowie Schautafeln, die das Leben der Honigbiene beschreiben.

Bei dem Wettbewerb sei es aber keineswegs nur um die Honigbiene gegangen, sondern auch im die Wildbienen und andere blütenbesuchende Insekten sowie um die Artenvielfalt insgesamt, wie Mederer betonte: "Die Biene alleine - das wäre viel zu kurz gesprungen." Es gelte, insgesamt mehr für die Artenvielfalt zu tun. In Emmering sah die Jury des Bezirks das erfüllt, wie auch Bienenfachberater Arno Bruder bei der Preisübergabe sagte, und zwar nachhaltig. Denn schon vor 25 Jahren habe die Gemeinde viel dafür getan, etwa durch die Anlage von Streuobstwiesen. Die enge Zusammenarbeit mit dem örtlichen Imkerverein, vertreten durch Claudia Längler, und der Verkauf heimischen Honigs im Ort wurden ebenfalls gelobt. In Emmering dürfen gemeindliche Flächen, auch wenn sie verpachtet sind, zudem nur pestizidfrei bewirtschaftet werden.

Im vorigen Jahr war Emmering zur Beispielgemeinde des Projekts "Brucker Land blüht auf" geworden. Dabei wurden zahlreiche Blühflächen angelegt, was Schanderl zufolge auch fortgesetzt werden soll. Unter anderem soll der Ostanger wieder zu einer blühenden Wiese werden. "20 000 Euro hat das gekostet, da tut so ein Preisgeld gut", sagte Schanderl.

Alle Beteiligten hoffen darauf, dass sich die Bürger ein Beispiel an den Blühflächen der Gemeinde nehmen und ihre Privatgärten entsprechend gestalten. Die öffentliche Hand und die Privatleute hätten eine Verantwortung für die Artenvielfalt, sagte Mederer. "Das kann man nicht auf die Landwirte abwälzen."

Der erste mit 3000 Euro datierte Platz ging an die Gemeinde Kirchanschöring im Landkreis Traunstein. Sie verfüge über ein handygestütztes ökologisches Grünflächenmanagement, war aus der Presseabteilung des Bezirks zu erfahren. Das habe die entscheidenden Punkte gebracht. Es gab zwei dritte Preise: Holzkirchen (Landkreis Miesbach) und Chieming (ebenfalls Landkreis Traunstein) erhalten je tausend Euro. Mederer und Bruder wollen den Wettbewerb nun bekannter machen und hoffen auf eine stärkere Beteiligung der Gemeinden, auch durch eine stärkere Sensibilisierung für das Thema Artenvielfalt. Teilgenommen hatten an dem Wettbewerb dieses mal nur 32 Gemeinden, 500 waren angeschrieben worden.

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