Ausstellung:Spiel mit Formen und Farben

Ausstellung: Das I-Tüpfelchen: Auf der Einladung zur Ausstellung sind Kinder zu sehen, die den Ortsnamen von Olching an einen Pfeiler sprühen.

Das I-Tüpfelchen: Auf der Einladung zur Ausstellung sind Kinder zu sehen, die den Ortsnamen von Olching an einen Pfeiler sprühen.

(Foto: Veranstalter)

Die Olchinger Kulturwerkstatt zeigt die Ausstellung "Wasserspiegel"

Von Katharina Knaut, Olching

Ein breiter Fluss, der träge dahinfließt, ein See, der inmitten grüner Ufer spiegelglatt in der Sonne glitzert: Die Gewässer in und um Olching, seien es nun die Amperauen oder der Olchinger See, können durchaus als malerisch bezeichnet werden. So malerisch, dass im Kom diesen Gewässern eine eigene Ausstellung gewidmet wird. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Kulturwerkstatt haben die Künstler Harald Reiter und Achim Lukat die Ausstellung "Wasserspiegel" konzipiert. Das Thema habe sich angeboten, erklärt Angelika Steer, stellvertretende Leiterin des Kom. Das Wasser, die Brücken und Stege, das sei ein wesentlicher Teil Olchings und des Kulturzentrums. Der Mühlbach hat der "Kulturwerkstatt am Olchinger Mühlbach" (Kom) sogar den Namen gegeben.

Dementsprechend zeigen Reiter und Lukat, wie sie die Szenerien Olchings erleben: Die Amper, die sich durch eine weiße und eisblaue Landschaft schlängelt, Kinder, die unter einer fast schon futuristisch dargestellten Fünf-Löcher-Brücke "Olching" an die Pfeiler sprühen, die Villa Romantica, die sich unter einem riesigen Vollmond von dunkelblauen Farbwirbeln abhebt. Mal sind die Szenen abstrakter, dann wieder sehr deutlich gehalten. Einige wurden extra für die Ausstellung konzipiert, andere sind Jahrzehnte alt.

Die Stücke reichen dabei von Plastiken über Mosaike bis hin zu Kollagen und Aquarellen. Die ganze Ausstellung ist - passend zur Wasserthematik - ein Spiel mit Formen, Farben und künstlerischer Darstellung. Vor allem Reiters besondere Arbeitsweise, die Kaleidoskopistik, stellt die Gewässer gut heraus: Durch die spezielle Spachteltechnik entsteht eine prismenhafte Struktur, Motive werden dadurch zerstückelt und verzerrt. Auf diese Weise verleiht Reiter vor allem Seen und Flüssen eine besondere Lebendigkeit. Trotz der abstrahierenden Technik lassen sich Motive und Orte jedoch meist erkennen.

In dieser Hinsicht erscheinen die Mosaike Lukats, die an der gegenüberliegenden Wand angebracht sind, besonders passend: Durch die Glas- und Keramikscherben unterschiedlicher Farben und Formen, die in verschiedener Konstellation zusammengestellt wurden, entsteht auch hier der Eindruck des Kaleidoskophaften, Verzerrten. Wie Reiter mischt Lukat dabei Abstraktes mit erkennbaren Formen: Mal erwecken bunt angeordnete Glassplitter nur den eher vagen Eindruck eines Wasserstrudels, an anderer Stelle schafft Lukat in einem Sektflaschenkoffer sehr realistisch eine ganze Unterwasserlandschaft. Dieses Spiel der Techniken, der Formen, des Plastischen mit dem Abstrakten, es soll die Vielschichtigkeit des Wassers ausdrücken. "Es ist ein inspirierendes Element", sagt Lukat. "Es ist voller Bewegung, voller unterschiedlicher Farben."

Keiner der beiden Künstler verfolgt mit den Werken eine tiefere Aussage. Reiter sagt: "Es ist selten, dass ich ein Thema behandle." Seine Intention ist, dass es den Leuten gefällt und sie eines der Werke zu Hause aufhängen. Lukat äußert sich ähnlich: Er will die Menschen dazu einladen, die Bilder länger zu betrachten und dabei verschiedene Details zu entdecken. Vor allem Ortskundige können auf diese Weise einen neuen Blick auf den trägen Fluss in den Amperauen oder die spiegelglatte Oberfläche des Olchinger Sees gewinnen.

Die Ausstellung "Wasserspiegel" ist von Samstag, 4. Mai, bis Sonntag, 12. Mai, im Kom, Hauptstraße 68, zu sehen

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