Ausgrabungen:Tönerne Zeugnisse

Ausgrabungen wie diese Tonscherben aus Germering müssen erhalten werden. Das kostet Geld. (Foto: Johannes Simon)

Zuschüsse zum Erhalt von Bodendenkmälern

Obwohl der Landkreis über Gesamtmittel in Höhe von 10 000 Euro für die Pflege von Bodendenkmäler verfügt, wird dieser Topf in diesem Jahr nicht ausgeschöpft. Die vom Kulturausschuss des Kreistags in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossenen Zuschüsse summieren sich nur auf eine Summe von 2250 Euro, also auf etwas weniger als ein Viertel der vorhandenen Mittel.

Ein Zuschuss von 800 Euro fließt für archäologische Grabungen in der Dorfstraße in Germering. Dort sind Reste des hochmittelalterlichen Ortskerns mit vier Brunnen, acht Grubenhäusern, 234 Pfostengruben und kleineren Siedlungsgruben gefunden worden. In den Grubenhäusern wurdenSchlacken aus der Eisenverhüttung sowie ein vollständig erhaltenes tönernes Webgewicht gefunden. Diese Funde gelten als Beleg dafür, dass die Grubenhäuser wohl für die Metall- und Textilproduktion genutzt wurden. Die Auswertung einer Pollenprobe aus einem Brunnen zur genauen Datierung von ebenfalls archäologischen Funden in Germering fördert der Landkreis mit 800 Euro. Für die Restaurierung von keramischen Funden aus archäologischen Grabungen auf einem Grundstück in der Schlossstraße in Esting wurde ein Betrag von 300 Euro gewährt. Bei den Keramikfragmenten handelt es sich um die vollständigen Scherben von Bechern und einem Henkelgefäß aus Grabbeigaben. Nach der Wiederherstellung sollen die Funde in einem Museum ausgestellt werden. Grabungsarbeiten auf einem Privatgrundstück in der Schlossstraße in Esting fördert man mit 750 Euro. Auf dem Grundstück wurden zwei Grabgruben mit Skelettresten und Beigaben freigelegt.

© SZ vom 23.11.2016 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: