Auf Nachsehen dürfen Uneinsichtige nicht hoffen, für sie kann eine solche "Ordnungswidrigkeit" teuer werden. Gleichwohl wird die Polizei die neuen Regelungen der am Freitag erlassenen "Vorläufigen Ausgangsbeschränkung" mit dem gebotenen Augenmaß umsetzen. "Nicht jeder ist ja bereits darüber informiert", so Andreas Ruch. "Bei uns laufen gerade die Drähte heiß", sagt der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Germering am Freitagnachmittag. Denn die Regelung soll bereits ab Mitternacht gelten, zunächst für zwei Wochen.
Ziel ist es vor allem, die Ansammlung von Gruppen zu verhindern, um damit die Ausbreitung des Coronavirus abzubremsen. "Aber wenn eine Familie im Wald spazieren geht oder jemand mit dem Hund rausgeht, ist dagegen nichts zu sagen", so Ruch. Eine restriktive Ausgangssperre ist das also nicht, da gebe es durchaus einen "liberalen Aspekt".
An die Grenzen ihrer Toleranz sind Germeringer Beamte freilich in der Nacht auf Freitag geraten. Da bereits galt die Regel, dass Partys ebenso tabu sind wie Gruppenbildung. Am Germeringer Bahnhof vor einem Pizzaservice hatten sich am späten Abend etwa 50 Jugendliche getroffen, denen die Ansteckungsgefahr entweder nicht bewusst oder schlicht egal war. Als die Polizei eintraf, rannten die meisten weg. Vier junge Männer und zwei junge Frauen wurden angezeigt wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsverbot. Ein besonders uneinsichtiger Jugendlicher landete auf der Wache und wurde später von seinem Vater dort abgeholt. Auch der Beachvolleyballplatz ist ein gleichermaßen beliebter wie zurzeit unzulässiger Treffpunkt.
Kontrollieren wird die Polizei im ganzen Landkreis von Mitternacht an regelmäßig. Erfahrungsgemäß, so Ruch, werde man von Nachbarn oder Passanten bereits sehr schnell angerufen, wenn es Probleme gebe. Da müsse man dann nicht lange suchen.