Ausbildung:Auf der Suche nach Azubis

Von mehr als 850 Lehrstellen sind im Landkreis noch 500 unbesetzt

Auszubildende sind im Landkreis so gefragt wie selten zuvor. Das teilt die IHK für München und Oberbayern mit, sie beruft sich dabei auf eine Statistik der Arbeitsagentur. Aktuell sind mehr als 850 Lehrstellen zur Vermittlung gemeldet. Das entspricht einer Steigerung von fast 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit dieser Entwicklung setzt sich ein langjähriger Trend in Bayern fort: Von 2009 bis 2016 war die Zahl der gemeldeten Lehrstellen im Freistaat bereits um ein Viertel gestiegen. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Bewerber um eine Lehrstelle allerdings um 2,3 Prozent.

"Der Lehrstellenmarkt wird für die Betriebe jedes Jahr schwieriger - aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten die Firmen reichlich Lehrstellen an, aber der Nachwuchs reicht hinten und vorne nicht", sagt Michael Steinbauer, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Fürstenfeldbruck. Hinzu kämen schließlich Lücken bei der Ausbildungsreife vieler Bewerber, etwa bei grundlegenden Deutsch- und Mathematikkenntnissen oder bei der Teamfähigkeit. "Viele Betriebe geben Schülern mit weniger guten Zeugnissen Chancen und bieten ausbildungsbegleitende Nachhilfe. Den bislang erfolglosen Bewerbern für den Beginn des Ausbildungsjahrs im September stehen im Endspurt der Betriebe um die Azubis also noch viele Türen offen", sagt Steinbauer. Schüler in den Abgangsklassen hätten demnach immer noch gute Karten, im September mit der Ausbildung durchzustarten. Als erster Schritt würde sich etwa auch ein Schnupperpraktikum in den Sommerferien anbieten, meint Steinbauer.

Wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, sind derzeit mehr als 500 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt. Ihnen stehen fast genauso viele unversorgte Bewerber gegenüber. Im Vorjahr sind im Landkreis Fürstenfeldbruck nahezu 140 Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Die Zahlen der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Zuständigkeitsbereiche. Die IHK steht dabei bayernweit für mehr als 55 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse, gefolgt von Handwerk und freien Berufen.

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