Zu einer Premiere laden die Faschingsfreunde Fürstenfeldbruck ein. Erstmals findet auf dem Geschwister-Scholl-Platz im Brucker Westen eine große Party statt, als Ersatz für den Faschingsumzug, der in der Kreisstadt seit 2012 nicht mehr stattfindet. Acht Faschingsvereine aus München, Augsburg, Starnberg und Fürstenfeldbruck werden neben den Gastgebern am Samstag auftreten. Dabei sah es vor zwei Wochen noch so aus, als ob das Faschingstreiben an Sicherheitsauflagen scheitern würde.
Dass der Verein in so kurzer Zeit ein solches Programm aufstellen kann, ist auf den ersten Blick überraschend. Dahinter stecken allerdings ein eingespieltes Team, eine langfristige Planung sowie eine gute Vernetzung in der Region. Tatsächlich planen die Faschingsfreunde die Party seit zwei Jahren, die Idee kam sogar schon vor fünf Jahren auf, als der Faschingszug abgesagt wurde, erzählt Anja Völkl, die Pressesprecherin. Vor eineinhalb Jahren hat das Organisationsteam die Pläne erstmals der Stadtverwaltung präsentiert.
Am Samstag gastiert die Garde des Faschingsklubs aus München-Neuhausen auf der Bühne vor der Eislauffläche. Dazu führen der Faschingsklub Laim, der Schleißheimer Narrenrat, die Lechana aus Gersthofen, die Perchalla aus Starnberg und das Faschingskomitee Mering ihre Shows auf. Die Augsburger Hollaria, bekannt aus der Fernsehsendung "Schwaben weiß blau", soll die Zuschauer verhexen. Aus Olching reist die Faschingsgilde an, und von der Brucker Heimatgilde beteiligt sich die Teenie-Showtanzgruppe Young Revolution. Die Gastgeber sind mit ihrem Nachwuchs und der Erwachsenengarde vertreten, die heuer mit Denis I. und Samia I. auch das offizielle Prinzenpaar der Stadt stellt.
Auf die Frage, wie die Faschingsfreunde in der Hochsaison so viele Show-Gruppen nach Bruck zu locken, erklärt Völkl: "Wir sind untereinander gut befreundet und unterstützen uns gegenseitig." Alle hätte es bedauert, als die Veranstaltung abgesagt worden sei, aber sofort wieder zugesagt, als die Auflagen gelockert worden waren.
Allerdings müssen die Faschingsfreunde möglicherweise tief in die Vereinskasse greifen, um die Auflagen zu bezahlen. Wie hoch die Summe ist, wollte Völkl nicht verraten. "Wir stemmen das", sagt sie bloß. Immerhin müssen die Faschingsfreunde für den Tag vier professionelle Sicherheitsleute anheuern. Der Eintritt am Samstag ist dennoch frei. Wer Lust hat, kann eine Anstecknadel der Faschingsfreunde erwerben, um den Verein zu unterstützen. Außerdem werden Krapfen und Getränke verkauft.
Insgesamt absolvieren die beiden Garden des Vereins in dieser Faschingssaison etwa 60 Auftritte. Neben den Prinzen, Tänzern und Moderatoren auf der Bühne sind Techniker, Garderobiere und Jugendbetreuer im Einsatz sowie das Organisationsteam, insgesamt fast 90 Menschen. Das ist bei einer Mitgliederzahl des Vereins von knapp 200 Personen enorm. Trotzdem seien alle mit vollem Engagement dabei. "Die Nächte", sagt Völkl", sind eben kurz."
Das Faschingstreiben auf dem Geschwister-Scholl-Platz am Samstag, 18. Februar, beginnt um 10 Uhr und dauert bis 18 Uhr.