Süddeutsche Zeitung

Artenschutz:Blick in den Bienenstock

Neue Ausstellung im Heimat- und Torfmuseum Gröbenzell

Von Florian J. Haamann, Gröbenzell

Ein hochaktuelles Thema greift das Heimat- und Torfmuseum in seiner aktuellen Ausstellung auf. Gewidmet ist sie dem Wappentier der Artenschutz-Aktivisten: der Biene. Dafür hat Museumsleiter Werner Urban allerlei Exponate zum Thema Bienen, Zucht und Imkerei zusammengetragen: vom historischen Werbeschild von 1910 über eine mechanische Wabenschleuder bis hin zu modernen Transportboxen für Bienenköniginnen. Ergänzt werden die Ausstellungsstücke durch ausführliche Texttafeln.

"Ich denke unser Thema ist hochaktuell und passend zum Weltbienentag an diesem Montag", so Rudi Ulrich, der Vorsitzende der Gröbenhüter, in seiner Eröffnungsrede. "Ich kenne viele Leute, die haben beim Volksbegehren gegen den Artenschutz unterschrieben, aber wenn ich dann deren Gärten sehe, ist das Gras gemäht oder man sieht nur Steinwüsten. Wir brauchen die Insekten und die Bienen, sonst schaut es düster aus".

Dennoch malt die Ausstellung keine düsteren Szenarien an die Wand, sondern beschäftigt sich vor allem unaufgeregt mit dem Nutzen der Biene als Honiglieferant und der Entwicklung der Imkerei. Zu sehen ist beispielsweise ein moderner Bienenkorb, der daran erinnert, dass bereits die Kelten mit solchen Körben vor tausenden von Jahren Bienen für die Honigproduktion genutzt haben. Anhand der Ausstellungsstücke ist von dort aus die Entwicklung der vom Menschen bereitgestellten Nistmöglichkeiten zu sehen. Mit der Zeit wurden aus den Körben rechteckige Kästchen mit eingehängten Rahmen, die der Imker ohne großen Aufwand herausnehmen kann.

Gefunden hat Werner Urban einige der Exponate im Depot des Museums. So sei er überhaupt erst auf die Idee zu dieser Ausstellung gekommen. Weitere Exponate hat er von einem Bauernhof in Südtirol bekommen, auf dem er jedes Jahr Urlaub macht. Und dann habe er noch die Imker im Landkreis angeschrieben, von denen ebenfalls einige die Ausstellung mit mehreren Stücken unterstützt haben.

In einem der Brutkästchen findet der Besucher Rahmen, auf denen wichtige Informationen zum Zusammenleben der Bienen festgehalten sind. Eine Vitrine präsentiert außerdem aktuelle und historische Produkte die aus Honig und Bienenwachs angeboten werden und wurden. Besonders interessant sind dabei kleine Werbeschildchen mit denen im Jahr 1910 auf die "Süddeutsche Bienenzeitung" aufmerksam gemacht werden sollte. Gezeigt wird ein ganzer Zyklus dieser Bildchen, auf jedem davon gehen die Bienen einer anderen Tätigkeit nach, etwa dem Reinigen oder der Belüftung des Stocks.

In der Ausstellung gibt es also für junge und ältere Besucher allerhand Neues und Interessantes über das Nutztier Biene zu erfahren.

Ausstellung "Summ, summ, summ...", im Heimat und Torfmuseum Gröbenzell, zu sehen bis zum 6. Oktober, jeweils sonntags von 10 bis 12 Uhr. Eintritt frei.

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Quelle:
SZ vom 20.05.2019
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