Angebot wird erweitert:Neuer Bus zwischen Bruck und Seefeld

Buslinieneröffnung FFB-STA

Vor allem für Pendler ist die neue Buslinie gedacht, die vom frühen Morgen bis zum späten Abend halbstündlich bedient wird. Zur Präsentation kamen (von links) Susanne Münster, die Verkehrsexpertin des Landratsamtes Starnberg, Starnbergs Landrat Karl Roth, Brucks Landrat Thomas Karmasin (LR FFB), Christian Mayer vom MVV und Hermann Seifert, der ÖPNV-Fachmann in der Brucker Kreisbehröde.

(Foto: Günther Reger)

Zum Fahrplanwechsel gibt es eine zweite Verbindung zwischen den S-Bahnlinien in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Starnberg

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die zweite Busverbindung zwischen S-Bahn-Linien in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Starnberg startet zum Fahrplanwechsel des MVV in ein paar Tagen. Der neue "Ammer-AmperBus" zwischen Seefeld-Hechendorf und Fürstenfeldbruck verkehrt von Montag bis Samstag im 30-Minuten-Takt. Ein dickes Lob für die Kommunalpolitiker der beiden Landkreise spendete Christian Mayer, Leiter des Bereichs Regionalbus der MVV GmbH. "Es gibt nicht in allen Verbundlandkreisen ein solches Engagement", sagte er bei der Vorstellung der neuen Regionalbuslinie 820 am Mittwoch in Bruck.

Die Linie verbindet die S-Bahnhaltestelle von Seefeld-Hechendorf mit den Stationen Buchenau und Fürstenfeldbruck. Dazwischen werden Bachern und Schlagenhofen am Wörthsee, Inning am Ammersee sowie Grafrath und Schöngeising angefahren. Der Betrieb beginnt morgens um 5.22 Uhr und endet um 22.47 Uhr. Die Linie ist wie der Expressbus X 900, der seit zwei Jahren zwischen Bruck, Gilching und Starnberg verkehrt, ein gemeinsames Projekt beider Landkreise, das fehlende tangentiale Verbindungen zwischen den S-Bahnlinien schafft.

Zielgruppe des Ammer-Amper-Busses sind zum einen Pendler, die zur Arbeit müssen, zum anderen Fahrgäste, die zum Freizeitvergnügen oder zum Einkaufen unterwegs sind. "Wir sehen in dieser Gruppe ein großes Potenzial", sagte Susanne Münster, Verkehrsmanagerin im Landratsamt Starnberg, der SZ. Außerdem kann der Bus für Kinder und Jugendliche eine Alternative zum "Elterntaxi" werden, weil durch den Busfahrer eine gewisse Aufsicht gewährleistet sei. Als besonderen Gimmick bieten die neuen Busse kostenloses Wlan an.

Es gelte, die Gesamtsituation des MVV zu verbessern, vor allem auch überregional, um Fahrgäste anzuziehen, sagte Landrat Thomas Karmasin (CSU) bei der Vorstellung. Sein Starnberger Amtskollege Karl Roth (CSU) berichtete, dass der Landkreis inzwischen mehr Geld für den ÖPNV als für die Krankenhäuser ausgebe. Das sei allerdings notwendig. "Wir wollen die Straßen freier haben und weniger Kohlendioxid ausstoßen, deshalb müssen wir die Menschen in die Busse bringen", sagte Roth. Er berichtete, dass die Zahl der MVV-Buskilometer in Starnberg in fünf Jahren von 1,9 auf 4,8 Millionen gesteigen sei, ein Zuwachs von etwa 140 Prozent. In Fürstenfeldbruck verdoppelte sich diese Zahl von 4,4 auf 8,7 Millionen Kilometer pro Jahr. Dies sei nur möglich, weil die Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte in beiden Landkreisen mitziehen, betonte Mayer. Aber das sei wichtig. "Weg vom Individualverkehr und etwas für den Klimaschutz tun", sagte der MVV-Bereichsleiter. Der Starnberger Landrat Roth betonte, dass die beiden Nachbarlandkreise bei diesem Konzept "auf einer Wellenlänge" liegen.

In beiden Landkreisen wird schon an den nächsten Projekten gearbeitet. In Starnberg wird überlegt, das Anrufsammeltaxi zu testen, berichtete Münster. Dem ÖPNV-Koordinator im Landratsamt Fürstenfeldbruck schwebt vor, das neuere Brucker MVV-Ruftaxi-System auf den landkreisübergreifenden Linien einzusetzen. Die MVV-Ruftaxen könnten dann am späten Abend sowie am Sonntag auf der Strecke der Buslinie 820 verkehren.

Den Betrieb der Buslinie hat die Brucker Firma Enders übernommen. Enders organisiert derzeit 30 Linienbusse, sechs Regionalbusse sowie Schulbusse mit 70 Mitarbeitern. Dafür hat das Unternehmen 23 neue Fahrzeuge mit Euro-6-Dieseltechnik angeschafft. "Das ist das Sauberste, was es im Moment gibt", betonte die Chefin Mandy Enders. Die neue Buslinie 820 startet am Montag, 11. Dezember. Bereits am Samstag, 9. Dezember, können alle Bürger kostenlos an Probefahrten teilnehmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: