Angebot an die Leser:Auf ein Gespräch im Tortenparadies

Die Konditormeister Johann und Martin Wiedemann sind Gastgeber für die SZ-Aktion "Was Fürstenfeldbruck bewegt"

Von Christian Hufnagel

Cafe Wiedemann

Martin und Johann Wiedemann freuen sich auf kommenden Montag, wenn die SZ in ihrem Café Gesprächsgäste erwartet.

(Foto: Günther Reger)

Wer das Brucker Café Wiedemann betritt, den empfängt ein Geräuschpegel von der angenehm-anziehenden Art. Hier lebt es an den Tischen. Das Gesprächsrauschen wird durchbrochen von leisem Gelächter und dem klirrenden Geräusch, wenn Tasse oder Gabel wieder auf dem Teller landen. Und mit dem Blick auf die opulent gefüllte Auslage an Torten und Kuchen kann es nur einen Impetus geben: Hier muss man verweilen - auf einen Kaffee und ein gutes Stück der süßen cremigen oder sahnigen Kaloriensünden. Ein Ort also, der sich nicht besser denken lässt für die SZ-Dialog-Aktion "Was Fürstenfeldbruck bewegt", wenn also am Montag, 25. November, Mitglieder der Fürstenfeldbrucker Redaktion dort ihre Leser von elf bis 16 Uhr erwarten, um von ihnen zu erfahren, was sie in der Kreisstadt aufregt oder auch beglückt. Themenideen also, denen wir dann in den nächsten Wochen nachgehen werden.

Reden lässt sich jedenfalls in solch einer behaglichen Kaffeehaus-Atmosphäre leicht. Und das soll auch so sein: "Unsere Gäste sollen sich wohl fühlen", sagen Johann Wiedemann und sein Sohn Martin. Das mag den beiden Konditormeistern zweifelsfrei gelingen, wenn man sieht, wie voll ihr bereits weihnachtlich dekoriertes Café mit rund 100 Plätzen an diesem Vormittag ist. Die Brucker scheinen ein Gespür dafür zu haben, dass ein traditionsreicher Familienbetrieb, er wird in der dritten Generation geführt, in der schnelllebigen Zeit noch immer einen unvergleichlichen Wert bergen kann: Qualität, eine, die sich in Frische und Geschmack der Torten, Kuchen und des Gebäcks ausdrückt. Und damit kann sich die Konditorei in der Schöngeisinger Straße 28 in einer durchaus hart umkämpften Branche halten.

"Schwierig" ist das Geschäft für den Seniorchef aus einer Reihe von Gründen: Das Angebot in den Supermärkten verleite die Menschen dazu, auch abgepackte Kuchen mal schnell mitzunehmen. Nicht weniger kann er sich über die Café-to-go-Kultur echauffieren, die die alltägliche Hektik befeuert: "Die Leute nehmen sich nicht mehr die Zeit für einen Besuch im Café." Allerdings erkennt sein Sohn einen Bewusstseinswandel, vor allem bei den jüngeren Generationen: "Wir machen gerade einen Generationenwandel durch", ist Geschäftsführer Martin Wiedemann ganz hoffnungsfroh, dass sein Café auch für jüngere Menschen wieder zu einem Treffpunkt wird. An den Wochenenden kann der 31-Jährige schon feststellen, dass sich die Plätze nicht nur mehr mit dem klassischen Publikum der Senioren füllen.

Nicht weniger ermutigend ist für ihn die steigende Nachfrage nach Auftragstorten für alle nur erdenklichen Festtage: In mehrstöckigen Torten-Kunstwerken kann er das ausleben, was er den Spaß an seinem Handwerk nennt: Kreativität. Eine andere naheliegende Freude, die für den Gaumen, teilt Martin Wiedemann indes nicht: "Ich muss nicht jeden Tag Kuchen essen." Sein Vater erliegt der süßen Verlockung da schon eher: "Ich bin ein Süßer", räumt der 60-Jährige unumwunden ein, auch nach all den Berufsjahren Torten immer noch sehr gerne zu mögen: "Denn einer muss ja schließlich für die ständige Qualitätskontrolle sorgen."

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