Ampertaler des Monats - November 2022:Elegant und majestätisch

Ampertaler des Monats - November 2022: Den ganzen Sommer über, bin weit in den Herbst hinein, kann man Schwaneneltern mit ihren Jungen auf der Amper sehen.

Den ganzen Sommer über, bin weit in den Herbst hinein, kann man Schwaneneltern mit ihren Jungen auf der Amper sehen.

(Foto: Leonhard Simon)

Höckerschwäne sind das ganze Jahr auf der Amper zu sehen. Sie sind die größten flugfähigen Wasservögel Deutschlands.

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Elegant, ja geradezu majestätisch, ziehen die Höckerschwäne ihre Runden auf der Amper. Die Zugvögel haben das Natura 2000-Gebiet Ampertal bereits verlassen, doch die großen weißen Wasservögel mit den langen Hälsen bleiben. Sie sind Standvögel und somit ganzjährig dort zu entdecken. Katharina Platzdasch, die Gebietsbetreuerin des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck, stellt sie für den November als "Ampertaler des Monats" vor.

Schwäne gehören zur großen Gruppe der Entenvögel. Sie werden bis zu 1,60 Meter groß bei einer Spannweite von bis zu 2,35 Metern und können 15 Kilogramm wiegen. Der Höckerschwan ist der größte flugfähige Wasservogel Deutschlands. Wenn er starten will, muss er flügelschlagend einen langen Anlauf auf dem Wasser nehmen - ein beeindruckender Anblick. Die Vögel gewinnen dann mit kraftvollen, weithin hörbaren Flügelschlägen nur langsam an Höhe.

Ampertaler des Monats - November 2022: Höckerschwäne haben ihren Namen von dem schwarzen Höcker über dem orangefarbenen Schnabel.

Höckerschwäne haben ihren Namen von dem schwarzen Höcker über dem orangefarbenen Schnabel.

(Foto: Sebastian Böhm/oh)

Seinen Namen hat der häufigste heimische Schwan von dem schwarzen Höcker auf dem orangeroten Oberschnabel. Weil Schwäne lebenslang mit demselben Partner zusammen bleiben und jedes Jahr das gleiche Nest beziehen, sind sie zu einem Sinnbild der Liebe geworden. Von März an kann man ihnen beim Balzen zusehen: Dabei schwimmt das Schwanenpaar dicht zusammen und vollführt elegante Bewegungen mit dem Hals. Sie schwenken den Kopf seitwärts, verbeugen sich voreinander und tauchen den Schnabel über den Hals des Partners hinweg ins Wasser.

Das Nest wird aus Schilf und Zweigen am Ufer oder auf dem Wasser an Gewässern aller Art gebaut, jährlich repariert und mit frischem Material gepolstert. Zur Brutzeit verstehen Höckerschwäne gar keinen Spaß. Das Nest mit den Eiern und die Jungen werden lautstark fauchend und beißend verteidigt. Ein Höckerschwan-Weibchen legt etwa fünf bis sieben hellgrau-grüne Eier. Sie werden im Mai und Juni etwa 35 Tage bebrütet.

Sind die braun-grauen Küken geschlüpft, werden sie sofort von den Altvögeln vom Nest weggeführt, sie können als Nestflüchter gleich schwimmen. Im Frühsommer sieht man die weißen Schwaneneltern mit ihren dunkler gefärbten Jungen umherschwimmen. Erst nach der ersten Mauser, bei das Federkleid ausgetauscht wird, erstrahlen sie in dem typischen Weiß. Mit "bü-wü-wü-wü"-Lauten bettelnd schwimmen die Kleinen den Elternvögel hinterher.

Gemeinsam sieht man die Schwanenfamilien im Wasser gründeln, auf der Suche nach Wasser- und Sumpfpflanzen, die als Nahrung dienen. Muscheln, Schnecken und andere kleine Wassertiere werden gerne mit aufgenommen. Beim gründeln erreichen Schwäne durch den langen Hals Tiefen von 70 bis 90 Zentimetern. Die Tiere watscheln oft auch an Land umher, wo sie gerne Gras und Getreidepflanzen abweiden. Lediglich zum Ausruhen und Schlafen kehren sie zum Nest zurück.

Nach spätestens 150 Tagen sind die Jungen flügge, bleiben jedoch meist bis zum Spätherbst oder Winter bei den Altvögeln - bis sie vertrieben werden. So kann man momentan noch das ein oder andere Schwanenjunge im grau-braunen Gefieder in der Nähe seiner Eltern auf der Amper sehen.

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