Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Pure Freude beim Altstadtfest

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Rettungshunde, Kinderzug, Football-Verein, vielfältige kulinarische und musikalische Angebote - am Wochenende feiern zehntausende Fürstenfeldbrucker den Sommer in der Stadt.

Von Konstantin Hadzi-Vukovic, Fürstenfeldbruck

Seit Freitag sind die Straßen in der Stadtmitte gesperrt - für das Brucker Altstadtfest. Etwa 40 000 Besucherinnen und Besucher erwarte man dieses Jahr - mehr als im Jahr davor, teilt die Stadt mit. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm und nur wenige Wolken lassen sich blicken. "Auf Facebook wurden schon Witze gemacht, dass es traditionell für das Brucker Altstadtfest regnen wird", sagt Daniel Brando, Festorganisator im Rathaus. Gott sei Dank habe es aber dieses Mal vor dem Fest geregnet. So kann sich die Innenstadt ohne Probleme in eine Feiermeile verwandeln.

"Es gab dieses Jahr mehr Menschen, die sich mit einem Stand beworben haben", sagt Brando am Samstag. Erstmals führte er eine Bewerberliste. "Bis jetzt kann ich sagen, dass alles perfekt funktioniert und friedlich abläuft."

Sportvereine wie die Fursty Razorbacks, der Brucker American Football Verein, Geschäfte wie der Brucker Hafen, ein Fischfachgeschäft und Organisationen wie der Kreisjugendring präsentieren sich an einem Stand. "Am fantastischsten finde ich die ganze Vielfalt", sagt eine Besucherin. So vermischen sich viele Gerüche miteinander und eine der schwierigsten Frage ist, für welche kulinarische Spezialität man sich entscheiden soll.

Einige Besucher laufen mit Pizza in der Hand rum, andere beißen in Crêpes. Eine lange Schlange hat sich vor dem ungarischen Stand gebildet, wo Besucherinnen und Besucher geduldig darauf warten, ein Lángos - frittiertes Fladenbrot mit Frischkäse oder Knoblauchbutter - zu erhalten. Ein weiterer Stand verkauft togolesische Spezialitäten - Fufu, Knödel mit Hähnchen oder Fisch, oder Reiseintopf und Abolo, ein gedämpfter Reiskuchen.

Nicht nur das Angebot ist multikulturell, auch zwischen den Besucherinnen und Besuchern, die am späten Nachmittag immer mehr und mehr werden, hört man viele Sprachen.

Der Bundesverbandes Rettungshunde präsentiert seine Tiere und klärt über die Arbeit der Mensch-Hund-Teams auf. Das stößt auf viel Interesse. "Darf ich den Hund streicheln?", fragt ein kleines Mädchen seine Mutter. Lieber nicht. Denn es sind keine Knuddeltiere, die hier vorgestellt werden. "Unsere Hunde werden bei Trümmersuche, Lawinensuche oder auch humanitärer Hilfe verwendet", erklärt eine der Hundeführerinnen. Hauptarbeit der Hunde sei es, vermisste Personen zu finden und zu versorgen. Kito, ein Australian Shepherd, zeigt auf dem aufgebauten Trainingsgelände, wie es gemacht wird. Für eine Spende von einem Euro kann man ein Foto mit seinem Lieblingsrettungshund machen.

Eine Neuheit dieses Jahr für die jungen Besucher sei die Kinderstraße in der Dachauer Straße, sagt Daniel Brando. An einer der Ampeln wurden Luftballons befestigt. Eine kleine Eisenbahn wurde aufgebaut, Buben und Mädchen stehen Schlange, um damit fahren zu können. Das Spielmobil des Kreisjugendrings macht Spiel- und Bastelangeboten. Mit den "Superhelden"-Betreuern, wie sie sich selbst nennen, können die Kinder Nagelbilder gestalten und Schlüsselanhänger basteln. Auch Clown Pippo ist wieder unterwegs und modelliert aus Luftballons Blumen und Tiere.

Vielfältig ist auch das musikalische Angebot. Auf der Bühne in der Augsburger Straße tritt die Henry Caddie Band auf. Mit ihrer vierzigjährigen Bandgeschichte ist die Coverband um den Schlagzeuger Hans Brugger ein bekannter Name in der lokalen Musikszene. Mit überraschender Energie liefert die Band eine harte Version des AC/DC-Klassikers "TNT" ab. Das Publikum reagiert begeistert auf den Mix aus schnellen Rocksongs und langsameren Balladen, die Sänger Boris und Sängerin Lexi vortragen.

Am meisten los ist schließlich am Abend. Auf der Bühne vor dem Rathaus treten die jungen Legenden von Sauwuid auf. Auf die Partyrockmusik der jungen Brucker Band reagieren Zuschauer immer positiv. Die sechsköpfige Band bietet den Mix aus modernen Hits und Klassikern, mit dem sie bekannt geworden sind. So präsentieren sie diesmal ein Repertoire, das von "Meine Gang" von Cro bis zu "Westerland" von den Ärzten reicht.

Auf der Bühne der Sparkasse gibt es Partyrock. Dort spielt die Band Manyana und kreiert eine Stimmung, wie man sie aus Stadien kennt. Menschen springen umher, umarmen sich und singen lautstark die Songtexte mit. Bei den ersten Akkorden von "Tage wie diese" halten die Menschen schon ihre Handys mit aktivierter Taschenlampe hoch. Andere, die noch der alten Schule angehören, schwenken ihre Feuerzeuge. "Einfach fantastisch", sagt ein junges Ehepaar. Dieses Jahr sei es eine pure Freude auf dem Altstadtfest zu sein - auch, weil das Wetter so gut sei.

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