Süddeutsche Zeitung

Alling:Zufriedene Gemeinde

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Die Bürgerversammlung verläuft ohne Aufreger

Von Manfred Amann, Alling

Nach den Aufregungen in Alling wegen der Straßenausbaubeiträge und wegen der Erneuerung von Wasserleitungen, für die Grundstückbesitzer zur Kasse gebeten werden, ist in der Bürgerschaft offensichtlich Ruhe eingekehrt. Auf der Bürgerversammlung gab es dazu keine Wortmeldung und auch sonst scheinen die Allinger mit der Entwicklung der Gemeinde zufrieden zu sein, wie Bürgermeister Frederik Röder (CSU) feststellte, nachdem es nur zwei Wortmeldungen gegeben hatte, um auf Gefahrenpunkte im Straßenverkehr hinzuweisen.

Schon mehrmals haben Bewohner des Nußfeldes in Alling ohne Erfolg angeregt, etwa in Höhe der Buswartehäuschen vor allem zum Schutz für Schulkinder eine Mittelinsel als Querungshilfe oder einen Zebrastreifen über die Hoflacher Straße einzurichten. Auf der Bürgerversammlung hat nun der Vater einer zwölfjährigen Tochter erneut einen Vorstoß unternommen und Röder gebeten, sich für eine Neubewertung der Verkehrssituation an der Stelle einzusetzen. Es handle sich um eine Staatsstraße, erklärte dazu der Gemeindechef. Das zuständige Straßenbauamt sei darauf bedacht, den Verkehr auf der viel befahrenen Straße möglichst im Fluss zu halten und so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Bisherige Anregungen, das Überqueren der Straße sicherer zu machen, seien daher gescheitert. Nach dem Motto "steter Tropfen auf den heißen Stein" werde die Gemeindeverwaltung jedoch einen neuen Versuch starten. Mit dem anwesenden Leiter der Polizeiinspektion Germering, Jürgen Dreiocker, sprach Röder zudem ab, bei der nächsten Verkehrsschau Möglichkeiten zur Verkehrssicherung auszuloten.

Eine Besucherin beklagte, dass an den Haltestellen in der Antonistraße in Höhe des Kindergartens Autos häufig Busse überholten und es so zu Verkehrsgefährdungen käme. Auch diese Situation soll bei der Verkehrsschau betrachtet werden. Wie Röder auch informierte, habe man die Wartefläche an der Bushaltestelle gegenüber dem Kindergarten sehr schmal halten müssen, da vom Anrainer kein Grund abgetreten worden sei. Röder kündigte auch an, mit Kontrollen gegen Falsch- und Wildparker vorzugehen und mit Geschwindigkeitsanzeigegeräten Schnellfahrer auf Übertretungen hinzuweisen.

In seinem Tätigkeitsbericht stellte der Gemeindechef die "Leistungen der Gemeinde" in den Vordergrund, die mittlerweile bei einem "moderaten Wachstum" von einem Prozent jährlich mit der Einwohnerzahl die "4000er-Marke" geknackt habe. Für die Kinderbetreuung im Alter von einem bis zehn Jahren zum Beispiel gebe die Gemeinde in diesem Jahr insgesamt 830 000 Euro aus. Für Kleinkinder bis sechs Jahre alleine eine halbe Million. In den Krippen, den Kindergärten und im Hort seien meist alle Plätze belegt. "Das Geld ist aber sicher gut angelegt in die Zukunft der Allinger Kinder", sagte Röder.

Als wichtige Schritte in die Zukunft bezeichnete der Rathauschef auch den Ausbau der Breitbandversorgung und den Beschluss des Gemeinderates, bei allen Straßenbauarbeiten auch Leerrohre für Glasfaserkabel zu verlegen. Gut voran komme die zeitgemäße Neuausrichtung der Bücherei, so dass man für zwölf Euro im Jahr Bücher und Hörmedien online bestellen und sogar E-Books und E-Zeitungen zuhause runterladen kann. Kinder, die unter Anleitung von Jutta Grözinger (Leitung), Ingrid Maus und Heike Voß den "Bücherei-Führerschein" erwerben, müssen gar nichts bezahlen. Lobenswert findet Röder, dass in Biburg das Kriegerdenkmal unter Berücksichtigung von Denkmalschutzauflagen saniert werden soll und dass der Förderverein Alling die Maßnahme unterstützt, für die der Landkreis bereits 6500 Euro Zuschuss bewilligt habe.

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Quelle:
SZ vom 22.11.2017
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