Nach dem Bürgerentscheid:Spatenstich für umstrittenes Kinderhaus in Alling

Nach dem Bürgerentscheid: Spatenstecher für das Allinger Kinderhaus bei der Arbeit: Giacomo Nüsslein (von links), Stefan Standl, Nicolas Neumann, Florian Naßl, Hans Friedl, Stefan Joachimsthaler, Hubert Aiwanger, Benjamin Miskowitsch und Hubert Winkler.

Spatenstecher für das Allinger Kinderhaus bei der Arbeit: Giacomo Nüsslein (von links), Stefan Standl, Nicolas Neumann, Florian Naßl, Hans Friedl, Stefan Joachimsthaler, Hubert Aiwanger, Benjamin Miskowitsch und Hubert Winkler.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Dem symbolischen Baubeginn wohnt auch Bayerns stellvertretender Ministerpräsident Hubert Aiwanger bei.

Von Manfred Amann, Alling

Auf dem Schulsport- und Bolzplatz in Alling an der Parsberg-Straße ist gestern offiziell mit dem Bau des lange umstrittenen Kinderhauses begonnen worden. Bis zum September 2024 sollen neben dem bestehenden Kindergarten in der Antoni-Straße weitere Betreuungsplätze für insgesamt sechs Gruppen geschaffen werden. Am obligatorischen Spatenstich beteiligten sich neben Gemeinderäten auch der CSU-Abgeordnete Benjamin Miskowitsch und Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister Hubert Aiwanger (FW), der sich anschließend ins Goldene Buch der Gemeinde eintrug. Außerdem filmte ein Aufnahmeteam des Bayerischen Fernsehens die Szenerie.

"Jetzt können wir endlich anfangen", sagte Bürgermeister Stephan Joachimsthaler (CSU) und erinnerte an den "nicht ganz einfachen Weg über einen Bürgerentscheid bis zu der Entscheidung, dass die Planung umgesetzt werden kann", die schon 2018 begonnen habe. Dass schon etwa zwei Monate nach dem positiven Ausgang der Bürgerbefragung mit dem Bau begonnen werden kann, ist einer weitsichtigen Entscheidung des Gemeinderates geschuldet.

Obwohl man damit rechnete, dass beim Bürgerentscheid der Bau abgelehnt werden könnte, waren die Aufträge für den Rohbau vorher noch vergeben worden. Der kleine Wertstoffhof ist bereits abgeräumt und das Baugelände einzäunt. Von nächster Woche an wird mit den Erdarbeiten begonnen und von September an wird gebaut. Die Kosten bezifferte Joachimsthaler mit circa 8,5 Millionen Euro. Davon steuert der Freistaat Bayern etwa 3,3 Millionen bei. Dafür dankte Joachimsthaler Aiwanger ausdrücklich. Zudem äußerte der Gemeindechef die Hoffnung, dass es während der Bauzeit zum Beispiel wegen Preissteigerungen bei Material zu keinen Teuerungen komme und auch sonst keine Probleme auftreten würden. "Unsere Kitas sind voll, wir brauchen die Plätze dringen", beteuerte Allings Rathauschef. Um vielleicht doch günstiger als prognostiziert bauen zu könne, habe er die Firmen aufgefordert, nach Möglichkeit zehn Prozent der Kosten ihrer Gewerke einzusparen.

Das Problem Materialverknappung und den damit einhergehenden Preisanstieg nahm auch der Finanzminister in den Blick, der von seinem Parteifreund Hans Friedl eingeladen worden war, der auch das Amt des Zweiten Bürgermeisters in Alling ausübt. "Ich bin sehr froh, dass ihr baut", sagte Aiwanger. Manche Kommunen und auch viele Privatleute würden geplante Investitionen aufgrund der dem Ukrainekrieg und auch Corona geschuldeten Unsicherheiten zurückhalten und so indirekt der Wirtschaft und auch den Handwerksbetrieben das Wasser abgraben. Gerade die öffentliche Hand müsse jetzt Aufträge vergeben, um die Wirtschaft zu stützen. Damit dürften weder der Bund noch der Freistaat die Kommunen allein lassen. Die finanziellen Nöte der Gemeinde müsse man bei Verhandlungen über den Finanzausgleich ebenso ernst nehmen, wie beim Schüren von Förderprogrammen.

Die Frage einer Fernseh-Reporterin, ob der Bau von Kindertagesstätten auch in Zukunft gefördert werde, beantwortete der Finanzminister mit "eindeutig ja". Mit dem Eintrag ins Goldene Buch wünschte der Stellvertreter von Ministerpräsident Markus Söder der Gemeinde Alling eine gedeihliche Entwicklung und den politisch Verantwortlichen stets gute Entscheidungen zum Wohle der Bürgerschaft.

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