Während sich anderswo zuletzt Dauerregen und Hochwasser zu einem regelrechten Katastrophenszenario auswuchs, war der Landkreis Fürstenfeldbruck von der Wetterlage kaum betroffen. Anders war es Anfang Juni gewesen, als nach extremem Dauerregen Bäche und Flüsse übergeschwappt und auch viele Keller mit Wasser voll gelaufen waren. Besonders betroffen war damals unter anderem die Gemeinde Alling, durch die der Starzelbach fließt. „Unsere Feuerwehr hilft jedem, aber Sie müssen verstehen, dass wir bei Katastrophen dieser Art an unsere Grenzen gelangen“, sagt Benedikt Friedinger, Kommandant der Feuerwehr Alling. Deshalb sei es wichtig, dass die Menschen auch selbst tätig zu würden und sich gegebenenfalls mit eigenen Wasserpumpen ausstatteten. Feuerwehr und Gemeinde organisierten dazu eine Informationsveranstaltung.
Etwa 30 Interessierte kamen zum Allinger Feuerwehrhaus. Pierre Wasgien, Vertriebsleiter eines Pumpenherstellers, stellte ihnen drei seiner mitgebrachten Pumpen genauer vor. Die Pumpen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Leistung, der Verwendung für verunreinigtes Wasser oder der Absaughöhe. So müssten Lichtschächte nicht komplett leergepumpt werden, solange das Wasser sich unter dem Kellerfenster befände, sagte er. Vereinzelte Bürger hatten Nachfragen, die der Pumpenspezialist zusammen mit dem Verkaufsberater Christopher Haberl beantwortete.

Verwendung finden könnte auch eine sogenannte „Water Rescue Box“ als Hilfe-Set mit Pumpe, Schlauch und weiterem Zubehör für den Soforteinsatz. Das Produkt könne auch von den Gemeinden beschafft und dann an betroffene Bürger ausgeliehen werden. Des weiteren wurde eine Kombination aus Pumpe und Schlammsauger vorgestellt, die vielseitig eingesetzt werden könne und zuletzt häufig nachgefragt worden sei.
„Ich war selbst betroffen, ich kenne genau Ihre Probleme. Bisher hatten wir nie Probleme mit dem Grundwasser und jetzt laufen uns die Keller voll“, erzählte der Vertriebsleiter. Er habe Kunden in ganz Europa, die mit Grundwasseranstieg und Hochwasser zu kämpfen hätten. Das Unternehmen komme aus dem Teich- und Gartenbau, habe sich nun aber auch auf Pumpen für Feuerwehr und Privatleute fokussiert. Einzelne Allinger schilderten ihre Probleme, die laut Wasgien aber jeweils im Einzelnen betrachtet werden müssten, da sich die Pumpen in Bezug auf ihr mögliches Einsatzgebiet und andere Details unterscheiden würden. Private Haushalte mit eigenen Pumpen auszustatten, sei jedoch notwendig, um die Feuerwehren zu entlasten. Außerdem könnten die Haushalte sich dann selbst helfen, wenn gerade bei geringen Wassermengen die Feuerwehr oftmals nicht weiterhelfen kann. Auch zum Abpumpen vollgelaufener Lichtschächte würden sich die angebotenen Pumpen eignen, sagte er einer Frau, die von zehn Lichtschächten erzählte, die sie abpumpen müsse, um zu verhindern, dass Wasser durch die Kellerfenster eindringt.
Eine Anschaffung ist je nach Pumpengröße auch mit hohen Kosten verbunden, was sich aber in betroffenen Regionen laut Wasgien durchaus als sinnvoll erweisen kann. Wasgien, der selbst Feuerwehrmann ist, empfiehlt, sich über die Wetterdienste zu informieren, um sich im Fall der Fälle auf das Schlimmste vorzubereiten.