Alling:Ohne Fragen

Kommunalwahl

Seine erste Bürgerversammlung kann Rathauschef Stefan Joachimsthaler nur online absolvieren.

(Foto: privat)

Allings erste Online-Bürgerversammlung

Von Manfred Amann, Alling

Die Einwohnerzahl der Gemeinde Alling ist im Laufe des Jahres um 46 auf 3921 Einwohner geschrumpft. Die Ursache dafür sind Wegzüge. Auf der anderen Seite stehen 25 Sterbefällen 38 Geburten gegenüber. Für Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) bedeutet dies, 38 Bäume anzupflanzen. "In Kürze werden auf Gemeindegrund 40 Bäume gesetzt, damit löse ich mein Versprechen ein, für jedes Neugeborene in der Gemeinde einen Baum zu pflanzen", verkündete der Rathauschef in seiner ersten Bürgerversammlung, die wegen Corona per Online-Schalte erfolgte.

Die Möglichkeit, per E-Mail Fragen zu stellen, wurde nicht genutzt. Auf Fragen zur Ortsentwicklung, die schon vorher eingegangen waren, antwortete Joachimsthaler unmittelbar nach seinem 40 Minuten dauernden Jahresbericht. Gefragt wurde, wann die zugesagte Zukunftswerkstatt eingerichtet werde, welche Ziele damit verfolgt werden sollen und wer sich einbringen könne. Wegen Corona sei es zu Verzögerungen gekommen, so dass man erst 2021 werde starten können, sagte der Bürgermeister. "Wer Interesse hat, kann sich beteiligen, angestrebt wird, das Dorf für die Zukunft fit zu machen".

Als Anregung brachte der Rathauschef vor, den Bereich der Allinger Baggerseen zu einem Naherholungsgebiet umzugestalten, damit Allinger mit dem Fahrrad oder zu Fuß dorthin kommen könnten. An sonnigen Sommertagen seien die Straße nach Germannsberg und die Feldwege manchmal gefährlich zugeparkt, daher sollte eine Lösung gefunden werden. Die Weiher und der Grund herum seien in Privatbesitz, doch er hoffe in Verhandlungen Möglichkeiten zu finden, sagte Joachimsthaler. In seinem Bericht, bezeichnete der Rathauschef die Aufschaltung der "Alling App" als Erfolg. Seit Juni hätten sich bereits 371 Nutzer eingetragen.

Wie der Gemeindechef weiter informierte, soll die gut genutzte Kneippanlage im Starzelbach in eine neue Radlroute eingebunden werden, mit der der Landkreis Kneippanlagen in den Dörfern verbinden will. Fahrradständer und eine optimale Gestaltung des Umfeldes seien daher notwendig. Auch die neue eingerichtete Hortgruppe bis 14 Uhr ist laut Bürgermeister erfolgreich. Schon wenige Tage nach der Bekanntgabe seien 24 von 25 Plätzen belegt gewesen. Positiv entwickelt sich auch die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes. Während 2018 noch 19 Rohrbrüche zu verzeichnen gewesen seien und im vorigen Jahr elf, habe man heuer nur sechs Mal aufgraben müssen. "Dadurch sparen wir jährlich etwa 50 000 Euro Reparaturkosten." Auch bezüglich der Gesamtfinanzierung berichtete der Rathauschef Erfreuliches. Nach aktueller Kostenentwicklung liege man circa 20 Prozent unter der ursprünglichen Berechnung in Höhe von 8,25 Millionen Euro. Da der erste Bauabschnitt abgeschlossen, der zweite schon weit fortgeschritten und der dritte mit knapp 400 000 angegeben sei, werde das Projekt sicher günstiger abgeschlossen als erwartet. Im Sommer stehe die Leitungsverlegung nach Germannsberg an, daher werde man die Straße für längere Zeit komplett sperren müssen. Zur finanziellen Situation führte der Bürgermeister an, dass die Gemeinde die Coronakrise ohne große Blessuren überstehen werde, man in den nächsten Jahren aber mit größeren Einbußen rechnen müsse.

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