Süddeutsche Zeitung

Alling:Landtag bremst Autofahrer auf der B 2

Auf Höhe der Abzweigung nach Biburg gilt jetzt Tempo 70. Die Gemeinde Alling hat sich das gewünscht.

Von Manfred Amann, Alling

Auf der Bundestraße 2 darf im Bereich der Einmündung der Straße nach Wagelsried und Biburg nur noch 70 Stundenkilometer schnell gefahren werden. Die Herabsetzung der Geschwindigkeit hat der Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr im Bayerischen Landtag beschlossen. Damit hat der Landtag der Gemeinde Alling einen Wunsch erfüllt, der ihr von Polizei und Landratsamt zunächst abgeschlagen worden war. "Es hat sich gelohnt, trotz behördlichem Widerstand nicht aufzugeben", sagte Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) und dankte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates seinem Stellvertreter und Landtagsabgeordneten Hans Friedl (FW), der die Petition an den Landtag initiiert hatte und dem Ausschuss selbst auch angehört.

Eingeschränkte Sicht

Die Einfahrt in die B2 ist zwar nicht als Gefahrenschwerpunkt ausgewiesen, doch es war immer wieder zu brenzligen Situationen gekommen, bei der sich zum Beispiel schon einmal ein Motorradfahrer schwere Verletzungen zuzog. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, hatte die Gemeinde Alling darum gebeten, wegen der dort offensichtlich nicht optimalen Sicht, eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 Stundenkilometer anzuordnen. Daraufhin hatten sich erstmalig im Frühjahr 2021 Vertreter des Landratsamtes, des staatlichen Bauamtes und der Germering Polizei im Rahmen einer Verkehrsschau ein Bild gemacht. Eine danach durgeführte Messung hatte dann jedoch ergeben, dass aus der Kreisstadt kommende Fahrzeuge die Abzweigung in ausreichender Entfernung schon einsehen und daher auch rechtzeitig reagieren könnten.

Friedl und Hubert Winkler (SPD) wollten der Einschätzung jedoch keinen Glauben schenken und nahmen daher eigenständig eine Messung vor. Das Ergebnis: In der notwenigen Entfernung von 200 Meter für eine ausreichend gute Sicht auf die Einfahrt befinden sich Fahrzeuge, die aus Bruck kommen, in einer kurvigen Senke und können also nicht rechtzeitig darauf aufmerksam werden. Ein weiterer Ortstermin danach blieb jedoch ohne Erfolg. Über die Petition musste im Landtagsausschuss jedoch nicht mehr lange diskutiert werden, denn nachdem das Landratsamt von der Petition erfahren hatte, hatten die Verantwortlichen nach Abstimmung mit dem staatlichen Bauamt von sich aus angeboten, 70 Stundenkilometer als höchstzulässige Geschwindigkeit anzuordnen.

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