Bürgerentscheid:Gemeinderatsmehrheit wirbt für Ja zum Kinderhaus

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Auf dem Sportplatz an der Ecke Parsberg-/Antonistraße möchte die Gemeinde einen Kindergarten errichten. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Kommunalpolitiker wollen dem Bürgerentscheid ein eigenes Begehren entgegenstellen.

Von Manfred Amann, Alling

Um dem Bürgerbegehren "Rettet den Allinger Schulsportplatz" entgegenzutreten, hat eine Mehrheit im Gemeinderat ein Ratsbegehren beantragt. Da inklusive Bürgermeister Stefan Joachimsthaler zehn von 17 Ratsmitgliedern das Ratsbegehren befürworten, ist die Genehmigung ebenso sicher, wie die Zulassung des von den Gegnern der Bebauung beantragten Bürgerentscheids. Die Beschlüsse sollen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag gefasst werden. Als Begründung für ein Ratsbegehren heißt es in einer von Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU) unterschriebenen Pressemitteilung, dass für den einst vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Bau eines Kinderhauses für sechs Gruppen bereits das Vergabeverfahren angelaufen sei und bei Aufgabe des Vorhabens etwa 724 000 Euro als verloren abgeschrieben werden müssten. Zudem seien für das Projekt bereits 3,2 Millionen an Zuschüssen zugesagt. In der Pressemitteilung wird zudem angeführt, dass schon jetzt der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen kaum gedeckt werden könne und viele Kinder noch lange Zeit in Containern betreut werden müssten, sollte die Umsetzung der Planung gestoppt werden. Die Containeranlage koste pro Jahr rund 120 000 Euro. Die Gemeinde sei gesetzlich verpflichtet, Kindergartenplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen, das geplante Kinderhaus sei daher notwendig.

Dass als Alternative unter anderem die Einrichtung eines Waldkindergratens angeführt werde, halten die Befürworter des Neubaus für irreführend, denn Plätze im Waldkindergarten seien keine offiziellen Kindergartenplätze. Außerdem stehe dessen Umsetzung wegen der höheren Kosten noch in den Sternen. Der Vorschlag, der Gegner, das Kinderhaus in Biburg zu erweitern, wird abgelehnt, auch, weil sonst ein ständiger Busverkehr zwischen Alling und Biburg eingerichtet werden müsste. Zum Vorwurf der Gegner, mit dem Bau den beliebten Bolz- und Schulsportplatz kaputt zu machen, erklären die Initiatoren des Ratsbegehrens, dass immer noch ein Platz in E-Jugendspielfeldgröße erhalten bleibe. "Mit der vorliegenden Planung wird die Kinderbetreuung in Alling von der Krippe bis zum Abschluss der Grundschule an einem zentralen Ort angeboten. Ein unschätzbarer Vorteil, um den viele umliegenden Gemeinden Alling beneiden", sagen die Befürworter des Neubaus.

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