Kampf um den Erhalt eines Sportplatzes:Kindergartenneubau entzweit Alling

Kampf um den Erhalt eines Sportplatzes: Bei der Unterschriftenübergabe für das Bürgerbegehren im März (von links): Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, Robert Schröder, Hubert Utz und Peter Schreiner.

Bei der Unterschriftenübergabe für das Bürgerbegehren im März (von links): Bürgermeister Stefan Joachimsthaler, Robert Schröder, Hubert Utz und Peter Schreiner.

(Foto: Manfred Amann/oh)

Nun wird es in der Gemeinde zu dem 7,5-Millionen-Projekt ein Bürger- wie ein Ratsbegehren geben.

Von Manfred Amann, Alling

Der Widerstand gegen die Bebauung des Schulsportplatzes in Alling mit einem Kinderhaus wird von einer großen Bürgermehrheit unterstützt. Dies zeigt das Ergebnis der Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren. "Wir haben in zehn Tagen quer durch alle Altersschichten 836 Unterschriften bekommen, das ist ein deutliches Zeichen, dass der Platz erhalten und auch nicht teilweise versiegelt werden soll". sagte Robert Schröder, der mit Peter Schreiner und Hubert Utz das Bürgerbegehren initiierte, bei der Übergabe an Bürgermeister Stefan Joachimsthaler (CSU). Der Gemeindechef indes will die Planung umsetzen.

Aus einer Pressemitteilung geht hervor, dass sich parteiübergreifend zehn der 17 Mitglieder im Gemeinderat mittlerweile darauf verständigt haben, dem Bürgerbegehren ein Ratsbegehren entgegenzustellen. "Die Bürger sollen demokratisch entscheiden, ob trotz vorliegender Planung, trotz Baugenehmigung, trotz Zusage von über drei Millionen Euro an Zuschüssen, trotz bereits bezahlter Planungskosten und weiterer Ausgaben für das Vorhaben von insgesamt mehr als 720000 Euro, trotz bereits angelaufenem Vergabeverfahren das Projekt zur Schaffung der notwendigen Kindergartenplätze in der Gemeinde Alling eingestellt oder zu Ende gebracht werden soll", heißt es in der Mitteilung. Zudem wird ausgeführt, dass für den Fall, dass sich die Mehrheit gegen die Umsetzung der Planung entscheiden sollte, zu den verlorenen Zuschüssen und Kosten noch die Grundstückssuche und vor allem nicht unerhebliche Grundstückskosten hinzukämen.

"Wir haben mit den Bürgern auch darüber diskutiert und haben dabei erfahren dürfen, dass es angesichts neuer Erkenntnisse durchaus vertretbar wäre, eine neue, preiswertere Planung anzustoßen", so Schröder. Das Bürgerbegehren wird von der Allinger Bürgervereinigung (ABV), der Bürgerschaft Alling (BsA), den Grünen und vom TSV Alling unterstützt, weil sich ihrer Ansicht nach die zum Zeitpunkt des Beschlusses 2019 geltenden Voraussetzungen geändert haben. So sei der vorausgesagte Anstieg des Bedarfs an Betreuungsplätzen nicht eingetreten und es habe sich zum Beispiel die Möglichkeit ergeben, das Kinderhaus in Biburg zu erweitern. Die Gegner finden, dass es andere Möglichkeiten gibt, den Bedarf an Betreuungsplätzen zu decken und auch kostengünstigere Lösungen möglich sind.

"Unsere Kinder brauchen keine Investition von 7,5 Millionen, um glücklich zu sein", habe ein Bürger geäußert, erzählte Schröder. Die Planung, die noch der alte und auch der neue Gemeinderat beschlossen hatten, sieht vor, im Anschluss an den bestehenden Kindergarten an der Antoni-Straße ein Kinderhaus für sechs Gruppen zu errichten und dafür etwa die Hälfte des Sport- und Bolzplatzes in der Ortsmitte zu opfern. Schon in der Planungsphase hatten Gegner mit 441 Unterschriften angeregt, die Bürger nach ihrer Meinung zu fragen. Wegen Mängel in der Fragestellung war das Begehren jedoch für unzulässig erklärt worden, so dass es zu keinem Bürgerentscheid kam. Da es keinen erneuten Vorstoß gab, wurde die Planung weiterverfolgt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: