Mitten in Alling:Ende bei Kilometer 85

Lesezeit: 1 Min.

Es geht nicht mehr: Anja Kobs nach ihrem gescheiterten Versuch, 100 Kilometer zu laufen. (Foto: Anja Kobs)

Übelkeit und Schwindel quälen die Ausdauerathletin. Anja Kobs muss den 100-Kilometer-Lauf aufgeben.

Von Karl-Wilhelm Götte

„100 Kilometer Straßenlauf sind ein Brett“, wusste Anja Kobs schon vorher. Die „Multisport-Athletin“, so ihre Selbstbezeichnung, hat schon viele Vergleiche mit Triathlon-Langdistanz oder Ultratrails über hohe Berge; aber 100 Kilometer am Stück laufen, dass sei damit nicht zu vergleichen. Trotzdem wollte die Allingerin den „Tag ihrer sportlichen Karriere“, den „Traum“, den sie seit drei Jahren hatte, unbedingt bei den Deutschen Meisterschaften im badischen Kandel erleben. Doch die von vielen langen Rennen prima disponierte 47-jährige Ausdauerathletin schafft nicht alles, was sie sich vornimmt. Kobs musste nach 85 Kilometern die Segel streichen. 15 Kilometer fehlten bis zum Ziel, eine Distanz, die sie sonst spielend schafft, aber es ging nicht mehr.

Auf dem Fünf-Kilometer-Rundkurs lief es für Kobs nach zehn Runden planmäßig. Die Durchgangszeit von drei Stunden 44 Minuten passte prima zur angepeilten Zielzeit von 7:28-Stunden nach 100 Kilometern. Doch Magen-Darm-Probleme zur Halbzeit des Rennens signalisierten der mehrfachen deutschen Altersklassenmeisterin, dass es schwer werden würde. So kam es dann auch. „Von einer Minute auf die andere hat es mir den Stecker gezogen“, berichtete Kobs hinterher. Sie wusste um ihren großen Vorsprung vor der Konkurrenz und quälte sich noch weitere 35 Kilometer, jedoch mit zunehmend reduziertem Tempo. „Als dann Übelkeit und Schwindel hinzukamen, entschied ich mich nach 85 Kilometern das Rennen zu beenden“, so Kobs.

Das fiel ihr nicht leicht, weil sie sicherlich mit ihrer angepeilten Endzeit die Qualifikation für die WM in Indien geschafft hätte. Kobs’ Fazit: „Für so eine Strecke muss hundertprozentig alles stimmen. Das tat es an diesem Tag nicht.“ Weil offenbar auch die Gesundheit nicht passte. Als erfahrene Athletin kenne sie den Unterschied zwischen „normalen Wettkampf-Leiden“ und „da stimmt was nicht“ sehr gut. Deshalb sei die Aufgabe richtig gewesen, auch wenn sie gerne für Deutschland in Indien angetreten wäre.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusOktoberfest
:Von der Amper ins Ammerzelt

Vier Stunden Party, 16 Tage lang: Die Rockgruppe Sauwuid aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck spielt heuer zum dritten Mal auf der Wiesn. Und macht ihrem Bandnamen alle Ehre.

Von Elisabeth Grossmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: