Süddeutsche Zeitung

Alling:Allinger Gemeinderat nochmals mit Etat befasst

Kämmerer Benedikt Friedinger legt den Kommunalpolitikern ans Herz, einen größeren Teil der Einnahmen in die Rücklage zu geben

Von Manfred Amann, Alling

Gemäß einem Fazit von Finanzreferent Hermann Dejako hinterlassen der scheidende Bürgermeister Frederik Röder (beide CSU) und der Allinger Gemeinderat mit dem nach mehreren Beratungen einstimmig verabschiedeten Etat 2020 den Nachfolgern "geordnete finanzielle Verhältnisse". Der Haushaltsplan umfasst im Verwaltungsteil rund 8,65 Millionen Euro und Investitionsplanungen in Höhe von knapp fünf Millionen. Weil zwei Haushaltsansätze nachzuholen sind, treffen sich die Gemeinderäte an diesem Dienstag zu einer Sitzung, die sich nochmals um den Etat für das laufende Jahr dreht.

Wie Kämmerer Benedikt Friedinger in seinem ersten Zahlenwerk anmerkt, stagniert Allings Einwohnerzahl seit 2017 bei 3900. Der vom Gemeinderat beschlossene kontrollierte Zuzug sei ein notwendiges Instrument zur Zukunftssicherung der Gemeinde und werde auch in Zukunft von erheblicher Bedeutung sein, gibt Friedinger zu bedenken. Für die Beteiligung an der Einkommensteuer setzt der Finanzexperte rund 3,4 Millionen an. Der Betrag liegt nach mehreren Jahren erstmals wieder deutlich über den Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Nachdem im Vorjahr die Abgaben der Unternehmen von geplant 3,8 Millionen auf 2,7 Millionen eingebrochen waren, kalkuliert Friedinger für heuer "vorsichtig" mit drei Millionen Euro.

Die höchste Ausgabe im Verwaltungsetat ist mit 2,8 Millionen die Kreisumlage gefolgt von 1,59 Millionen für das Personal und 1,41 Millionen für den betrieblichen Verwaltungsaufwand. In der Gesamtrechnung wird mit einem Überschuss von rund 410 000 Euro gerechnet, die dem Investitionsetat zugeführt werden. Angesichts der Tatsache, dass für die Finanzierung der geplanten Investitionen von etwa fünf Millionen etwa 32 Prozent (1,5 Millionen) aus den Rücklagen entnommen werden, rät der Kämmerer, künftig dafür Sorge zu tragen, dass wieder höhere Einnahmeüberschüsse erwirtschaftet werden. Am Ende des Jahres werde man nur noch 1,4 Millionen auf der hohen Kante haben, schreibt Friedinger.

20 Prozent (eine Million) der Einnahmen sollen aus dem Verkauf von Grundstücken, das übrige Geld soll durch staatliche Förderungen und Zuweisungen hereinkommen. Für die Breitbandanbindung in den Ortsteilen Holzhausen, Wagelsried, Gagers und Hoflach werden zum Beispiel 377 000 Euro erwartet. Investiert wird 2020 vor allem in Baumaßnahmen wie den Ausbau des Kreuzungsbereiches Steinlacher Weg/Waldstraße (280 000), den Neubau eines Kinderhauses (462 800) und in die Errichtung eines Jugendraumes (180 000 Euro). Im Bauhof sollen der Vorplatz des Salzsilos asphaltiert und eine weitere Lagerhalle gebaut werden (140 000 Euro), für die Komplettsanierung des Kriegerdenkmales in Biburg werden rund 125 000 Euro benötigt. Die Schulden der Gemeinde in Hohe von 542 000 Euro sollen bis zum Jahresende auf 375 000 Euro abgesenkt werden.

Vereine und Gruppierungen erhalten auch 2020 die gewohnte Unterstützung. Die Ausgaben hierfür belaufen sich auf knapp 107 000 Euro. Für die Jugendarbeit bezahlt die Gemeinde für jeden betreuten Allinger bis zur Volljährigkeit 20 Euro. Der TSV bekommt so für 380 Jugendliche 7600 Euro und der ASV Biburg 1400 Euro für 70. Für die Seniorenarbeit werden rund 12 000 Euro ausgegeben.

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Quelle:
SZ vom 31.03.2020
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