Alling:Alling greift die Rücklagen an

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Die Einnahmen der Gemeinde reichen nicht aus, um die geplanten Investitionen bezahlen zu können

Von Manfred Amann, Alling

Allings Kämmerer Rainer Kempka rechnet in diesem Jahr mit etwa 8,5 Millionen Euro an Einnahmen. Er möchte einen Überschuss von etwa 1,1 Millionen Euro erzielen. Aus diesem Überschuss sollen Investitionen bezahlt werden. Allerdings muss er aus diesem Geld auch den Kredit für den Bau einer Kinderkrippe abbezahlen. Zieht man diese 167 000 Euro ab, bleiben noch 976 000 Euro übrig. Da etwa 4,26 Millionen Euro investiert werden sollen, werden 1,74 Millionen aus den Rücklagen genommen. Durch Grundstücksverkäufe (Baugebiet westlich der Staatsstraße) sollen weitere 510 000 Euro eingenommen werden. Das restliche Geld soll durch Zuweisungen, Beiträge und Zuschüsse hereinkommen.

Die größte Ausgabe ist mit gut 1,4 Millionen Euro die Erneuerung von Straßen (Hirten- und Kreuzstraße sowie Kreuzungsbereich Steinlacher Weg/Waldstraße). Etwa 265 000 Euro werden für die Beschaffung eines Löschfahrzeuges für die Biburger Feuerwehr gebraucht, wovon der Staat 100 000 als Zuschuss übernimmt. Rund 160 000 Euro werden für die Verlängerung des Radweges von Biburg nach Pfaffing veranschlagt und weitere 200 000 für die Umsetzung des beschlossenen Radwegekonzeptes. Für die Erneuerung des Hartplatzes und für eine neue Möblierung der Mehrzweckhalle sind 135 000 Euro angesetzt, weitere 150 000 für die Erneuerung einer Gerätehalle auf dem Bauhof und 240 000 Euro für den Breitbandausbau in den Ortsteilen Wagelsried, Hoflach und Holzhausen. 186 000 davon fließen jedoch wieder als Zuschuss des Freistaates an die Gemeinde zurück.

"Insgesamt wird das Geld in 106 Einzelmaßnahmen gesteckt", sagte Hermann Dejako. Wie Bürgermeister Frederik Röder (beide CSU) lobte der Finanzreferent die konstruktive Zusammenarbeit im Finanzausschuss sowie die Vorarbeit durch den Kämmerer und dessen Mitarbeiterin Sabrina Altintas. Simone Stenzer (FW) lobte den "guten sachlichen Stil" bei den Beratungen, Ludwig Stecher (Dorfgemeinschaft Biburg-Holzhausen) merkte an, dass der finanzielle Spielraum kleiner werde, Hubert Winkler (SPD) fand am Etat "nichts auszusetzen" und Ingrid Schilling (Bürgerschaft Alling) stellte heraus, dass alle für die Gemeinde nur das Beste wollten.

Die gute Finanzlage gründet im Wesentlichen auf rund drei Millionen Euro aus der Beteiligung an der Einkommensteuer und auf einer ebenso hohen Gewerbesteuer, von der allerdings gut 500 000 Euro als Umlage an den Staat abfließen, so dass 2,53 Millionen übrig bleiben. An Grundsteuern erwartet die Kämmerei 820 000 Euro. Die höchste Ausgabe im Verwaltungsetat ist mit 2,37 Millionen die Kreisumlage. Wie Kempka errechnete, zahlt jeder Allinger in diesem Jahr etwa 1770 Euro Steuern an die Gemeinde, 1390 Euro werden für die Verwaltungsarbeit ausgegeben.

Vor der einstimmigen Verabschiedung des Etats hatten einige Ratsmitglieder daran erinnert, dass die Gemeinde mit der Finanzierung eines neuen Wasserleitungsnetzes (8,3 Millionen Euro) in den kommenden Jahren eine Mammutaufgabe zu bewältigen habe. Das Geld könne nicht aus dem Gemeindehaushalt genommen werden, müsse also über Beiträge und Gebühren eingefordert werden, erklärte Röder, der obendrein den Neubau einer weiteren Kindertagesstätte sowie eines Bürgerzentrums als große Vorhaben der kommenden Jahren nannte.

© SZ vom 23.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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