Alexander Mazza: Mein Fürstenfeldbruck:"Fahrer fährt blöd? Von wegen!"

Nichts ärgert Alexander Mazza mehr, als die Interpretation des Brucker Autokennzeichens. Denn der TV-Moderator liebt seine Heimatstadt - und seinen 67er Mustang. Seine Lieblingsplätze beschreibt er im Fragebogen.

Tobias Dorfer

Jeder Ort hat kleine Geschichten und große Geheimnisse. Und wer könnte diese Geheimnisse besser lüften, als jemand, der dort wohnt - oder der dort zumindest eine ganze Weile gelebt hat? Auf sueddeutsche.de präsentiert jede Woche ein Prominenter "sein Bayern". Heute stellt TV-Moderator Alexander Mazza seine Heimatstadt Fürstenfeldbruck vor.

Alexander Mazza

Alexander Mazza wurde in Fürstenfeldbruck geboren.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Alexander Mazza hat im Fernsehen schon vieles gemacht. Für den Bayerischen Rundfunk verkuppelte er Singles (Herzblatt), für die ARD und ProSieben moderierte er Berichte über schwere Schicksale und weniger schwere Promi-Schicksale an (Brisant, Taff) und für Sat.1 suchte er Mister Perfect. Mazza, selbst ehemaliges Model, ist in Fürstenfeldbruck bei München aufgewachsen. Um sich für die Beantwortung dieses Fragebogens inspirieren zu lassen, ist der Moderator nach Hause gefahren.

Sie haben in Fürstenfeldbruck gewohnt. Warum sind Sie weggezogen?

Mit Anfang 20 klang München als Wohnort natürlich noch sehr aufregend! Außerdem war es spätestens, als ich 1995 als Moderator begann zu arbeiten, von der Lage zu den Fernsehstudios her idealer! Trotzdem fühle ich mich seit ich aus Fürstenfeldbruck weg bin immer wieder hingezogen!

Das Schönste an Fürstenfeldbruck ist...

...die Landschaft, in die die Stadt eingebettet ist, das Kloster Fürstenfeld, die Amper und für mich persönlich natürlich die Erinnerungen, die an jeder Ecke aufleben und das oft so unerwartete Aufeinandertreffen mit "alten" Bekannten!

Am meisten geärgert habe ich mich in Fürstenfeldbruck über...

...die Interpretation des Brucker Kennzeichens!

Ihr schönstes Erlebnis in Fürstenfeldbruck?

Meine Kindheit und Schulzeit!

Welches ist ihr liebster Platz in Fürstenfeldbruck - und warum?

Mein Elternhaus, denn da trifft sich immer wieder die ganze Familie! Außerdem bin ich gerne entlang der Amperauen unterwegs! Da gibt es eine Menge Wanderwege mit idyllischer Natur. Wunderbar um einfach mal abzuschalten!

Wo sollte jeder Besucher mal ein Bier trinken, wo schmeckt das Essen besonders gut?

Im Klosterstüberl! Da gibt´s frisch gezapftes naturtrübes Bier! Bei gutem Wetter kann man es im dazugehörigen Biergarten im Klosterhof oder auf der Terrasse hinter dem Haus mit lauschigem Bach und Mühlrad geniessen. Fürs Essen empfehle ich das Hotel Post.

"Ein Wasserskilift wäre nicht übel"

Fragebogen Teil 2

Bäume am Kloster

Das Kloster Fürstenfeld, eine ehemalige Zisterzienserabtei, ist für TV-Moderator Alexander Mazza mit der schönste Platz seiner Heimatstadt.

(Foto: Günther Reger)

Angenommen, der US-Präsident käme zu Besuch nach Fürstenfeldbruck: Was würden Sie ihm zeigen?

Definitiv das knapp 750 Jahre alte Zisterziensierkloster Fürstenfeld, mitsamt dem drumherum entstandenen Veranstaltungsforum, das mittlerweile weit über die Stadtgrenze hinaus zum beliebten Kulturzentrum geworden ist. Dabei darf ein Besuch des Stadtmuseums nicht fehlen. Natürlich muss man auch im Klosterstüberl Schweinshaxn und Knödel verspeisen! Danach empfehle ich einen Abstecher zur spätgotischen Kirche St.Leonhard an der Amperbrücke und zum Schluss würde ich Mister Obama in meinen 67er Mustang Fastback packen und ihm das schöne Brucker Umland zeigen!

Was sollte man als Besucher unbedingt vermeiden?

Dem Brucker zu erklären, dass ihr Kennzeichen nicht für "Fürsten, Freiherrn und Barone" steht, sondern in der breiten Wahrnehmung der Öffentlichkeit eher mit "Fahrer fährt blöd" gleichsetzt wird.

Was für ein Gebäude oder welche Einrichtung fehlt Fürstenfeldbruck noch?

Eine überdachte Eishalle, ein Fussballplatz mit Kunstrasen, ein schönes altes Kaffeehaus - und ein Wasserskilift wäre auch nicht übel!

Wer ist Ihr Lieblings-Fürstenfeldbrucker und warum?

Anita Hess von der Kinderhilfe e.V.!! 1969 machte die Hausfrau und Vereinsgründerin eine Umfrage zur Lebenssituation von behinderten Kindern im Landkreis. Es stellte sich heraus, dass nur fünf Prozent der Kinder eine Schule besuchten, obwohl in Bayern schon seit 1965 das Sonderschulrecht galt. Die Studie war bayernweit ein wichtiger Schritt, den immensen Förderbedarf deutlich zu machen. Ohne sie hätte die Integration von Behinderten im Landkreis nie so einen Verlauf genommen.

Was zeichnet den typischen Fürstenfeldbrucker aus?

Naturverbunden, kommunikativ und gesellig, heimatverbunden und sehr eigen! Er ist kein Großstädter und kein Dorfler!

Welches Geheimnis über Fürstenfeldbruck muss noch gelüftet werden?

Wenn ich das wüsste!!

Wenn Sie Fürstenfeldbruck in einem Wort beschreiben müssten - wie würden Sie das tun?

Heimelig!

Was soll man in Fürstenfeldbruck über Sie sagen?

Den hamma doch scho amoi wo gseng!

Ein kleines Schmankerl:

Die Brucker aus den Ortsteilen Puch und Aich hatten eine Meinungsverschiedenheit darüber, aus welchem Ortsteil Judas, der Verräter Jesu, stamme. Die Pucher zitierten Jesu folgendermassen: der Mörder ist einer VON "Eich" ( hochdeutsch Euch), also aus dem Ortsteil Aich. Die Aicher konterten mit folgendem Jesuszitat: "Der Mörder ist einer UNTER 'Eich'." ( hochdeutsch Aich ) Da Puch unterhalb von Aich liegt, ist der Mörder aus Puch!

Vervollständigen Sie bitte diesen Satz:

Fürstenfeldbruck ist insgesamt ziemlich überschaubar. Aber wer dort wohnt, braucht nicht unbedingt nach München zu fahren, um etwas zu erleben, weil die Stadt und ihr Umland ein reichhaltiges Sport, Freizeit und Kulturangebot bereithält .

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