Landwirtschaft:Bauernverband kritisiert Aldi

Landwirtschaft: Milchbauern im Landkreis Fürstenfeldbruck drohen laut Bayerischem Bauernverband fatale Kosten durch eine Kampagne des Discounters Aldi.

Milchbauern im Landkreis Fürstenfeldbruck drohen laut Bayerischem Bauernverband fatale Kosten durch eine Kampagne des Discounters Aldi.

(Foto: Johannes Simon)

Der Discounter wirbt damit, neue Standards für das Wohl von Nutztieren zu setzen. Auf Kosten der Landwirtinnen und Landwirte, sagt der BBV Dachau-Fürstenfeldbruck.

Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) in Fürstenfeldbruck, Georg Huber, sieht "die Existenz Dutzender Höfe im Landkreis" bedroht. Grund seien Kosten durch eine neue Kampagne des Lebensmitteldiscounters Aldi. Unter #Haltungswechsel verspricht die Kette ihren Kundinnen und Kunden, im Sinne des Tierwohls höhere Anforderungen an Lieferantinnen und Lieferanten zu stellen. Doch wer die Kosten dafür trage, bleibt laut Huber offen. "Der Handelskonzern stellt Bäuerinnen und Bauern wieder einmal vor vollendete Tatsachen", kritisiert der BBV. Indem Aldi tiergerechtere Haltung voraussetze, aber an "aggressiven Niedrigpreisstrategien" festhalte, würde die Landwirtschaft auf den höheren Kosten sitzen bleiben. Besonders kleinere Tierhalter und Milchbauern seien betroffen. Bis 2030 will Aldi nur noch Milch aus den sogenannten Haltungsformen drei und vier anbieten. Zuvor hatte sich Aldi zu den gleichen Standards für Frischfleisch verpflichtet. Aldi gibt an, das vierstufige System für Haltungsformen gemeinsam mit anderen Händlern entwickelt zu haben. Je höher die Kennzahl der Haltungsform, desto höher sind angeblich die Anforderungen. Haltungsform 1 erfüllt demnach lediglich gesetzliche Mindestanforderungen, während Haltungsform vier viel Platz und "zusätzliche Auslaufmöglichkeiten" für Nutztiere voraussetze.

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