Spatenstich:Alarm in vier Landkreisen

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Die Integrierte Leitstelle braucht mehr Platz und zieht deshalb nach Gernlinden um. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Neubau der Rettungsleitstelle in Maisach hat begonnen. Die Mitarbeiter werden für 640 000 Menschen und 237 Ortsfeuerwehren zuständig sein.

Von Manfred Amann, Maisach

Mit einem symbolischen Spatenstich haben an der August-Rasch-Straße in Gernlinden die Bauarbeiten für den Neubau einer Integrierten Leitstelle (ILS) begonnen. Die ILS soll 2025 die Arbeit aufnehmen und Notrufe (112) aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg und Landsberg am Lech entgegennehmen. Sie übernimmt die Alarmierung von Rettungsdiensten, Feuerwehren und weiterer Einrichtungen sowie von Personen, die je nach Einsatzlage erforderlich sind.

Der Definition nach ist die ILS die "zentrale, Alarm auslösende Stelle der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr". Betrieben wird sie vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Fürstenfeldbruck, in dem Vertreter aus den vier Landkreisen zusammenarbeiten. Der Neubau ist notwendig geworden, weil die bisherige ILS in der Münchner Straße in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck räumlich zu knapp geworden ist und nicht mehr den Anforderungen entspricht.

Laut dem Vorsitzenden des Zweckverbands, Bernd Brach, wurde im Jahr 2019 in einer Verbandversammlung der Beschluss gefasst, einen Neubau zu realisieren. Seit diesem Beschluss wird das Vorhaben von einer Arbeitsgruppe begleitet, der jeweils Vertreter der beteiligten Landkreise angehören. Bei der Suche nach einem passenden Grundstück sei die Wahl schließlich auf das im Gewerbegebiet des Maisacher Ortsteils Gernlinden gefallen.

Zehn Rettungswachen und 16 Kliniken

Dort wird nun ein dreistöckiger Gebäudekomplex mit einem begrünten Innenhof, einer Tiefgarage mit Auto- und Fahrradstellplätzen und mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach errichtet. Untergebracht werden neben der Einsatzzentrale Büros und kleinere Bereiche als Kurzzeitwohnungen. Die Mitarbeiter sind für die rund 640 000 Einwohner in den beteiligten Landkreisen zuständig, in denen 237 Ortsfeuerwehren, zwölf Rettungswachen, sieben Rettungsdienststellplätze, zehn Notarztstandorte, 41 Helfer-vor-Ort- beziehungsweise First-Responder-Dienste und 16 Kliniken zur Verfügung stehen.

In der viertgrößten ILS Bayerns sind durchschnittlich 70 Mitarbeiter eingebunden. Gemessen im Jahr 2021 gehen durchschnittlich pro Jahr circa 200 000 Anrufe ein und es sind über 80 000 Notfalleinsätze zu bewältigen. Die erste Leitstelle wurde 1980 im Gebäude des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes in Fürstenfeldbruck eingerichtet. Diese war schon damals für die Rettungsdienstalarmierung in den vier Landkreisen zuständig. Im Jahr 1996 zog die Leitstelle an den Rudolf-Diesel-Ring um. Seit 2007 existiert die ILS in ihrer heutigen Form in der Münchner Straße und voraussichtlich in eineinhalb Jahren werden die Mitarbeiter von Gernlinden aus agieren.

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