Zur Person:Klimawandel im Wald

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Forstamtsleiter Marc Koch mit seinem Hund Finn. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Forstwissenschaftler Marc Koch hat von Amts wegen mit Bäumen und Windrädern zu tun.

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Marc Koch hat reichlich zu tun mit dem Umbau der Wälder. Und das hat nicht allein mit Bäumen zu tun. Koch, 48 Jahre alt und seit 2005 in Oberschweinbach lebend, soll als neuer Leiter der forstlichen Abteilung im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eigentlich die Waldbesitzer informieren und weiterbilden, wie deren Forstflächen dem Klimawandel begegnen.

Welche Baumarten die Hitze gut abkönnen und gleichzeitig ausreichend Wasser und Nährstoffe bekommen. Welche Nadelbäume weniger schädlingsanfällig sind und welche Eichen- oder Ahornsorten auf welchem Standort gut wachsen könnten. Doch zu den hölzernen Stangerln im Wald kommen nun bald und immer mehr Betontürme mit einem großen Propeller an der Spitze. Koch und sein Team sind diejenigen, die aus forstlicher Sicht in den Genehmigungsverfahren für Windräder von Amts wegen um eine Meinung gefragt werden.

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"Wir geben nicht unsere persönliche Ansicht zu diesen Projekten ab, sondern die des Amtes", sagt Koch, der seit 1. März Nachfolger von Stefan Warsönke ist. Der war zwar nur anderthalb Jahre im AELF in Puch, aber in der von der Corona-Pandemie geprägten Zeit immerhin noch für die Fertigstellung eines wichtigen Bildungsprojekts zuständig - des Lehrpfads zum Waldumbau in Längenmoos in der Gemeinde Mittelstetten. Im Februar ist Warsönke in die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit eingetreten, und er genieße es schon, wie er aus den ersten Wochen ohne Büro im "Amt" berichtet.

Koch ist nicht alleine, wenn es darum geht, Waldbesitzer - ob private oder kommunale - über Klimaresistenz und Kalamitäten zu informieren. Sein ganzes Team hat 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Er hat sechs Försterinnen und Förster, die sich um die Reviere in den Landkreisen Landsberg, Fürstenfeldbruck und Dachau kümmern.

Intensive Gespräche

Seinen ersten Arbeitstag hat er abends bei der Waldbesitzervereinigung verbracht und damit bei jener Klientel, die am meisten auf aktuelle, auch wissenschaftlich fundierte und praktikablen Antworten auf die drängendsten Fragen im Wald benötigen. Der richtige Einstand, wie er an jenem Abend schon feststellen durfte, suchten die Waldbesitzer intensiv das Gespräch mit ihm.

Marc Koch kennt die Arbeit, die ihn in Fürstenfeldbruck erwartet, war er doch von 2018 an Leiter des Forstbereichs im Landkreis Dillingen an der Donau. Zuletzt war er dort für anderthalb Jahre auch noch für Donau-Ries zuständig. In Bruck sind es die Kreise Fürstenfeldbruck, Dachau und Landsberg, deren Wälder er nun kennenlernt.

Der Forstwissenschaftler stammt aus dem Hessischen, studierte in Göttingen, ging zu bayerischen Staatsforstverwaltung und zog 2005 nach Oberschweinbach. Mitten im Ort erwarb er ein altes Bauernhaus, renovierte es und zog mit seiner Familie ein. "Ganz fertig ist man mit einem solchen alten Gebäude nie", sagt er und wirkt glücklich. Nebenbei ist er Vorsitzender des Fördervereins Kloster Spielberg. Er hat also auch außerhalb des Waldes genug mit Umbauen zu tun.

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