Süddeutsche Zeitung

Adelshofen:Zwei Ehrenbürger

Adelshofen würdigt Michael Raith und Johann Siebenhütter mit einem Fest

Von Manfred Amann, Adelshofen

Mit einem großen Fest in traumhafter Atmosphäre und mit musikalischer Begleitung hat die Gemeinde Adelshofen, soweit es die Pandemieauflagen ermöglichten, verdiente Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Höhepunkt war die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Michael Raith und Johann Siebenhütter. Zudem wurde Raith zum Altbürgermeister ernannt. "Vor genau 516 Tagen hat der Gemeinderat die Vergabe der Ehrenbürgerwürde einstimmig beschlossen, heute können wir endlich feiern", verkündete freudig Bürgermeister Robert Bals.

Die pandemiebedingte Verschiebung hatte zum Vorteil, die Feier in dem von Familie Stefan Merkel bezaubernd restaurierten Pschorrstadel ausrichten zu können. Zum Empfang der auf die Zahl 100 begrenzten Gäste war ein roter Teppich ausgerollt, Vereinsabordnungen mit Fahnen standen Spalier, die Blaskapelle spielte freudig auf und Gemeindesekretärin Sonja Engel wies die Plätze zu. Das Wetter spielte mit und so war die Stimmung bestens, was auch den launigen Reden der Gratulanten geschuldet war. Ehemalige und aktive Bürgermeister und Abteilungsleiter der Verwaltungsgemeinschaft sowie von Nachbarkommunen und Weggefährten erlebten laut Kulturreferent Wolfgang Weigl, der eingangs die Hygiene-Auflagen erklärt hatte und durch den Festabend führte, "nach langer Abstinenz einen würdigen Festabend".

Raith aus Nassenhausen und Siebenhütter aus Luttenwang, hätten mit viel Herzblut und Elan und in nahezu aufopfernder Weise die Gemeinde Adelshofen nachhaltig geprägt und für die Zukunft fit gemacht, lobte Bals. Ihre Devise sei stets gewesen, "Weiterentwicklungen moderat angehen, dabei aber Bewährtes bewahren". Beide hätten mit Blick auf das Gemeinwohl und mit Verstand die drei Ortsteile zu regionalen Vorbildern entwickelt. Bemerkenswert und vorbildhaft sei auch deren über mehrere Jahrzehnte andauernde ehrenamtliche Tätigkeit, für Vereine oder für die Kirche. "Ehrenbürger wird man nicht so leicht, aber ihr habt es sicher verdient", sagte Raiths Nachfolger im Amt und überreichte neben Urkunden Porzellanlöwen.

Thomas Karmasin erinnerte an eine der ersten Begegnungen mit Raith vor gut 25 Jahren. "Wenn ich antrete, dann will ich es auch machen", habe der spätere Bürgermeister im Wahlkampf gesagt und dies auch gehalten. Das Ergebnis, das er nach der langen Zeit mit Unterstützung von Siebenhütter und Ratsmitgliedern vorweisen könne, sei erstaunlich. Anwesend war auch Raiths Bruder Sepp. Beide traten früher oft als "Gaudi-Duo" auf, auch bei einem Geburtstagsfest des früheren Bayern-Spielers Paul Breitner. Weil beide voluminöse Bärte und Haarpracht tragen, scherzte Bals, "beide haben sicher denselben Friseur". Zu Gelächter führte die Anmerkung, dass Raith Fan des TSV 1860 sei, was dieser später mit einem lauten "einmal Sechziger, immer Sechziger" bestätigte.

Pfarrer Wolfgang Huber dankte den Ehrenbürgern für die gute Zusammenarbeit und schenkte jedem ein Bild des jeweiligen Namenspatrons. Bilder und Kollagen als Erinnerung an gemeinsame Zeiten und Erlebnisse überreichten die Leiterin des Kinderhauses Julia Flasch und Stellvertreterin Anja Dickhoff und für den Bauhof Konrad Schmid. Zudem gratulierten Vereine mit Erinnerungsgeschenken. Der Dank der Ehrenbürger galt all denen, mit denen man zu tun hatte, insbesondere aber den Familien, die laut Bals "über Jahrzehnte viel Verständnis aufbringen mussten".

"Spät aber doch" dankte der Bürgermeister den nach der Wahl ausgeschiedenen Gemeinderäten, Georg Kleefeld, Hans Hintersberger, Thomas Schöpf, Hans Gistl und Rosemarie Siebenhütter für ihr ehrenamtliches Engagement. Karmasin, Kreisbrandrat Hubert Stefan und Bals ehrten zudem Alois Gamsreiter, Helmut Hofmann und Josef Nadler für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.

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Quelle:
SZ vom 14.07.2021
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