Adelshofen:Herbergssuche für Marienfigur

Adelshofen: Über den Winter ist die Mariensäule verkleidet worden.

Über den Winter ist die Mariensäule verkleidet worden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Adelshofen sucht nach Standort für Bildstock von 1881

Von Manfred Amann, Adelshofen

Die Gemeinde Adelshofen plant im Rahmen der zweiten Dorferneuerung die Sanierung von Pfarrer Lampert-, Ring- und Pfaffenhofener Straße. Strittig dabei ist, ob die Linde und die Mariensäule auf der Insel im Kreuzungsbereich der drei Straßen verbleiben oder in einen neu angelegten Randbereich versetzt werden sollen, um die Straßenverläufe optimal gestalten zu können. Allerdings hat auch das Landesamt für Denkmalpflege ein gewichtiges Wort mitzureden, denn der neugotische Bildstock mit Marienfigur bestimmt schon seit 1881 das Ortsbild.

Bürgermeister Robert Bals (WG ANL) hält eine Versetzung des Bildstockes nicht nur für die günstigste, sondern auch für die nachhaltigste Lösung und hofft, mit seinen "nachvollziehbaren Begründungen" zumindest die Mehrheit im Gemeinderat dafür zu gewinnen, um mit dem Denkmalamt verhandeln zu können. "Ich will in der nächsten Sitzung geklärt haben, ob die Versetzung der Mariensäule eine Option ist, oder grundsätzlich abgelehnt wird", erklärte Bals. Sollte der Standort bleiben, wäre eine Verhandlung mit den Denkmalschützern ohnehin nicht nötig. Als Hauptargument für die gewünschten Veränderungen führt der Bürgermeister an, dass die Gemeinde etwa 260 Quadratmeter Grund erwerben müsste, um die nötigen Straßen- und Kurvenbreiten herstellen zu können. Außerdem müsste der Wurzelbereich der Linde enge beschnitten werden, wodurch der Baum gefährdet werden könnte.

Abgesehen von den Kosten für den Grunderwerb müsste auch erst geklärt werden, ob Anlieger den Grund zur Verfügung stellen. Laut Bals gibt es etwa acht verschiedene Varianten für die zukünftigen Straßenverläufe ohne Erhaltung der Insel, dementsprechend könnte auch der neue Standort für den Bildstock ausgewählt werden, zum Beispiel im nördlichen oder nordöstlichen Randbereich der Kreuzung. Dorthin könnte man auch die Linde versetzen und so eine Örtlichkeit mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen. Die Mariensäule inmitten der Kreuzung direkt neben dem Straßenverlauf befände sich ohnehin in einer "wenig andächtigen Position". Laut Bals böte eine Versetzung auch die Möglichkeit, die Sandsteinsäule so auszurichten, dass die Witterung nicht wie bisher ständig daran nagen kann.

Zur aktuellen Situation sagt Bals: "Das Baudenkmal ist aktuell zur Wetterseite offen und durch die Witterung stark beschädigt, so bietet es weder für Fußgänger und Radfahrer einen angenehmen Ort zum Verweilen und Betrachten". Eine geringfügige Versetzung und Drehung wäre für die Wahrnehmung und Zugänglichkeit zuträglicher und das Denkmal wäre der Witterung bei Weitem nicht mehr so stark ausgesetzt. Um die Säule zu schonen, hat sie Bals in diesem Winter mit einem Bildaufdruck des Bildstocks einhausen lassen. Den schönen Lindenbaum könnte man seiner Meinung nach im Rahmen der Dorferneuerung verpflanzen und das versetzte Denkmal durch zwei neue Bepflanzungen einrahmen. Der zu überplanende Bereich für den Straßenausbau würde sich deutlich reduzieren, wodurch auch die Baukosten drastisch verringern würden, erklärt der Gemeindechef.

Vor allem aber werde es "kaum möglich sein, den nötigen Grund zu erwerben, um die dringend notwendige Sanierung der Pfaffenhofener- und Pfarrer-Lampert-Straße entsprechend der vorgegebenen Straßenbaurichtlinien durchführen zu können".

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