Süddeutsche Zeitung

Abrüstung:Flagge zeigen

Mahnwache mit dem Brucker OB für den Atomwaffenverbotsvertrag

Am Freitag ist der von den Vereinten Nationen im Jahr 2017 verabschiedete Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft getreten. Atomwaffen sind von nun an völkerrechtlich geächtet und verboten. In Fürstenfeldbruck wurde dazu eine Mayors-for-Peace-Flagge gehisst. Die Organisation Mayors for Peace, ein von Hiroshima geführtes, weltweites Städtebündnis, begrüßt das Inkrafttreten des Vertrages. In Fürstenfeldbruck fand zudem am Hauptplatz eine Mahnwache statt.

Der im Jahr 2017 verabschiedete Vertrag verbietet Herstellung, Erwerb und Lagerung von Atomwaffen. 51 Staaten ratifizierten das Abkommen, 86 weitere unterzeichneten. Deutschland ist nicht dabei, auch die Atommächte nicht, die noch immer über mehr als 13 000 Nuklearwaffen verfügen und auch wieder massiv in deren Modernisierung und Einsatzfähigkeit investieren. Die Teilnehmer der Mahnwache, Mitglieder der Brucker Brücke, des Eine-Welt- Zentrums und des Sozialforums Amper, forderten eine weltweite Vernichtung der Atomwaffen sowie den Abzug selbiger aus Deutschland.

Die Mahnwache wird auch von Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) unterstützt: "Hiroshima ist uns fest im Gedächtnis. Atomwaffen stellen eine große Gefahr für die Menschheit dar, ein paar wenige Länder können mit so etwas großen Schaden anrichten." Untermauert wird seine Botschaft durch eine Vielzahl an Plakaten, Bannern und Fahnen. Eines dieser Schilder trägt die 89-jährige Inge Ammon. "Hiroshima mahnt: Atomwaffen - ein Verbrechen gegen die Menschheit", ist darauf zu lesen. Seit der Friedensbewegung der Achtzigerjahre sei ihr das Thema ein Anliegen, sagt Ammon: "Als Zeitzeugen müssen wir davon erzählen, auch über den furchtbaren Krieg, den ich ja noch erlebt habe." Aber dieser Tag jetzt stimme sie glücklich, sagte Inge Ammon noch. "Wir haben so lange darauf hingearbeitet und nun tritt der Vertrag nach vier Jahren in Kraft."

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SZ vom 23.01.2021 / elde
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