Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Ewige Flamme

Von Martin Bernstein

Auch auf dem Flugplatz in Fürstenfeldbruck, wo das Geiseldrama 1972 in einer blutigen Katastrophe endete, wird es eine Erinnerungsstätte geben. Bis spätestens zum 50. Jahrestag soll der ehemalige Tower dafür umgebaut sein. Allerdings hat dieses Gebäude seit 1972 durch Umbauten die Charakteristika verloren hat, die es zu einem Sinnbild für den Terroranschlag machten: Die für einen Tower typische Stahl- und Glaskonstruktion auf dem Dach wurde abmontiert, der Schriftzug "Fürstenfeldbruck" ist verschwunden. Und: Für die Gedenkstätte alleine wäre das historische Gebäude zu groß. Deshalb sollen dort auch zusätzliche Schulungsräume des Fahrsicherheitszentrums der Polizei eingerichtet werden. Ein Mahnmal zum Gedenken an die Opfer der so dramatisch fehlgeschlagenen Geiselbefreiung gibt es in Fürstenfeldbruck aber bereits. Seit September 1999 steht der Gedenkstein mit der symbolisierten Flamme vor der Kasernenmauer, gleich neben dem Eingang zum Fliegerhorst. Der Gröbenzeller Künstler Hannes L. Götz schuf die Gedenkstätte: "Die Granitschale nimmt Steine und Gebetszettel auf und erfüllt so die Funktion einer Klagemauer. Die Schale ruht auf einem Stahlkorsett, das vom Emblem des Staates Israel, dem siebenarmigen Leuchter (Menorah) inspiriert ist", heißt es in der Broschüre des Landratsamts. Eine Tafel erklärt die Ereignisse vom 5. September 1972, die eingravierten Namen erinnern an die Opfer. Das Denkmal zeigt eine stilisierte ewige Flamme aus zwölf Stahlstäben, die die zwölf Opfer des Attentats, aber auch die zwölf Stämme Israels symbolisieren sollen.

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Quelle:
SZ vom 05.09.2017
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