Fünf für München:Fußball, Musik, Medizin

Fünf für München: Sabine Appelhagen, Medientrainerin und Initiatorin des Vereins FidiP - Frauen in die Politik.

Sabine Appelhagen, Medientrainerin und Initiatorin des Vereins FidiP - Frauen in die Politik.

(Foto: privat)

Ralph Siegel lässt der ESC nicht los, Sabine Appelhagen will mit ihrem Verein Frauen in der Politik fördern - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Philipp Crone, Sonja Niesmann und Martina Scherf

In die Politik

Das Ziel dieses Vereins steht klipp und klar in seinem Namen: Frauen in die Politik (FidiP). Ein gutes Dutzend engagierter Frauen aus München und dem Fünf-Seen-Land haben sich darin versammelt, und sie wollen bald mehr werden. Nur 27 Prozent Frauenanteil im Bayerischen Landtag, 35 Prozent im Bundestag, und an der Spitze von Stadt- und Gemeinderäten in Bayern nur zehn Prozent, das sei nicht hinnehmbar. "Es gibt sie, die klugen, gut ausgebildeten und politisch interessierten Frauen", sagt Vereinspräsidentin und Medientrainerin Sabine Appelhagen. "Diese Frauen wollen wir erreichen und unterstützen." Zum Gründungsvorstand gehören Giulia Mennillo, die als Referentin an der Politischen Akademie in Tutzing arbeitet, und Gudrun Bergdolt als Finanzvorstand. Unter den Gründungsmitgliedern sind die Tutzinger Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) sowie Vertreterinnen von SPD, Grünen, FDP und CSU. Der Verein ist überregional und überparteilich. Mit einem Netzwerk, Mentoring-Programmen und Coachingangeboten will er Interessentinnen ermutigen, dass sie sich als Kandidatinnen aufstellen lassen. Sicheres Auftreten ("Wie geht Bierzelt?"), der Umgang mit sozialen Medien ("Wie reagiere ich auf einen Shitstorm?"), aber auch inhaltliche Kompetenz, etwa in kommunalen Finanzen ("Was bedeutet Sale-and-Lease-Back?") - solche Fragen sollen behandelt werden, sagt Bergdolt. "Wir brauchen die Kompetenz, die Lebenserfahrung und die Sichtweise von Frauen in den Parlamenten." Für die Gründungsversammlung hat Ursula Münch, Direktorin der Politischen Akademie Tutzing, ihr Haus geöffnet. Das nächste Treffen ist am 23. März geplant. www.fidip.de.

Fünf für München: Markus Sperandio.

Markus Sperandio.

(Foto: Stephan Höck/LMU)

In das Immunsystem

LMU-Mediziner Markus Sperandio hat einen Mechanismus aufgedeckt, der das Immunsystem von Frühgeborenen hemmt. Dieser Mechanismus trägt zur hohen Anfälligkeit von Frühgeborenen für Infektionen bei - und in manchen Fällen gar zum Tod. Jedes Jahr kommen in Deutschland Tausende Babys viele Wochen zu früh auf die Welt. Infektionen können zu einer Sepsis führen und gehören zu den häufigsten Todesursachen. "Vor allem bei den ganz kleinen Frühchen kann eine bakterielle Infektion innerhalb von Stunden zum Tod führen", sagt Sperandio. Der Arzt erforscht die Ursachen dieser hohen Infektionsanfälligkeit.

In die Heimatpflege

Die Direktorin des Landesmuseums Württemberg, Astrid Pellengahr, kehrt nach Bayern zurück. Die 55-Jährige werde die Leitung der Kulturabteilung des Bezirks Oberbayern übernehmen und zugleich oberbayerische Bezirksheimatpflegerin, teilte das Museum mit. Persönliche Gründe hätten sie zum Rückzug aus ihrer Position bewogen, hieß es weiter. Pellengahr war in Stuttgart seit Frühjahr 2020 im Amt. Zuvor war sie Leiterin der Landesstelle für nicht-staatliche Museen in Bayern. Die promovierte Volkskundlerin hat den Angaben zufolge in Stuttgart die Einrichtung und den Ausbau der Abteilung für digitale Museumspraxis realisiert. Sie folgt damit nun Norbert Göttler nach. Norbert Göttler stand für Heimat im Bezirk Oberbayern, wie kaum ein anderer. Seit 2012 war er im Amt, nun ist er in den Ruhestand verabschiedet worden. Sein und der gleichzeitige Weggang von Elisabeth Tworek, die ab 2018 die Abteilung Kultur und Bildung leitete, und mit der Göttler gemeinsam verabschiedet wurde, stellt für den Bezirk eine Zäsur dar.

Fünf für München: Filip Pušeljić.

Filip Pušeljić.

(Foto: privat)

In die Jugend

"Meine große Leidenschaft ist Fußball", sagt Filip Pušeljić. Bis er 17 Jahre alt war und eine Ausbildung begann, hat er selbst gespielt, beim SV Gartenstadt-Trudering; seine Eltern führten in der Nähe jahrzehntelang ein Restaurant, das er inzwischen übernommen hat. Als einer der beiden Söhne von Pušeljić auch mit dem Training beginnen wollte, suchte er nach einem Verein, in dem der Zehnjährige gut aufgehoben wäre. Seine alte Kicker-Heimat, der SV Gartenstadt, hatte mittlerweile keine Jugendabteilung mehr, stellte der 43-jährige Gastronom enttäuscht fest. Und in dem ein oder anderen Verein mit Nachwuchsmannschaft gleiche der Fußball eher "sportlicher Kinderbetreuung" als einem Training mit Förderungsanspruch, befand Pušeljić. Er lieferte also eine Steilvorlage, vermittelte einen Bekannten, den Trainer und ehemaligen Profi-Fußballer Vladan Kostic an den SV Gartenstadt. Zusammen bauten sie binnen eines Jahres eine neue Jugendabteilung auf. Mehr als 40 Kinder kicken dort inzwischen, eingeteilt in eine E- und F-Jugend, betreut von drei Trainern. Und Filip Pušeljić steht nicht mehr nur am Spielfeldrand, um seinen Sohn anzufeuern. Seit sieben Monaten bekleidet er die Position des zweiten Vorstands. Außerdem schaffte er ein spezielles Kamerasystem an (und bezahlte es aus der eigenen Tasche): "Damit können die Trainer mit den Jungs Spielfehler nachvollziehen und das Training entsprechend anpassen und ausbauen." Familie und Freunde der Kids profitieren von der digitalen Ergänzung: Über ein inkludiertes Streaming-Tool können sie auch von daheim die Matches anschauen und bejubeln. Und vielleicht fängt Pušeljić ja irgendwann selbst wieder mit dem Kicken an. Bei den Alten Herren.

Fünf für München: Komponist Ralph Siegel.

Komponist Ralph Siegel.

(Foto: Henning Kaiser/dpa)

In den ESC?

Musikproduzent Ralph Siegel, 77, verrät zwar nicht, ob er eine weitere Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC) plant, aber, so sagt er der Deutschen Presse-Agentur: "Das ist ein Thema, mit dem ich nicht abgeschlossen habe, wenn ich ganz ehrlich bin." 1982 gewann der Komponist mit "Ein bisschen Frieden", gesungen von Nicole, den internationalen Wettbewerb. Insgesamt trat er bislang rund zwei Dutzend Mal für Deutschland und andere Nationen an. Mit Katja Ebstein (1980), Lena Valaitis (1981) und der Gruppe Wind (1987) belegte er jeweils den zweiten Platz. Auch zwei dritte und zwei vierte Plätze erreichte er. "Da bin ich schon stolz drauf."

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