Wer sich selbst mal als Servicekraft versucht hat, kennt das: Mit der Routine stellt sich ein gewisses Maß an Erschöpfung ein. Die Wege werden immer länger, die Sonderwünsche der Gäste immer lästiger, die Sprüche immer weniger lustig. Sich dabei Frische und Leichtigkeit zu bewahren, ist nicht einfach- aber das Team der Diba Café Bar lässt es so aussehen.
14 Jahre lang betrieb Reza Pezeshki seine Lokal zunächst am Bismarckplatz in Regensburg, ehe er 2017 nach München an die Lindwurmstraße in der Nähe des Kreisverwaltungsreferats (KVR) zog. Tagsüber hat er mittlerweile Verstärkung von seinem neuen Mitarbeiter Sharif, der seinen Nachnamen lieber nicht nennen möchte. Die Offenheit der beiden überträgt sich auf den kleinen Gastraum, macht aus Menschen an Einzeltischen eine gut gelaunte Gruppe. Jeder, der durch die Tür kommt, spürt das.
Während Pezeshki die Speisen zubereitet, kümmert sich Sharif um die Gäste. Es sind nur ein paar an diesem Vormittag, die sich auf wenige Tische im vorderen Teil des Cafés verteilen. Der leicht erhöhte, hintere Teil des Lokals ist für eine Hochzeit reserviert. Womöglich hätten sich die Gäste aber auch ohne diese Reservierung um den schwarz-goldenen Art-Déco-Tresen mit roten Samthockern geschart.
In der Diba Café Bar bekommt man morgens Frühstück. Mehrmals pro Woche werden Live-Musik-Abende veranstaltet.
(Foto: Stephan Rumpf)Am Fenster hat man einen guten Blick auf die Straße und bekommt gleichzeitig mit, was in dem kleinen Lokal passiert.
(Foto: Stephan Rumpf)Den besten Blick hat man vom Tisch am großen Fenster aus, hinaus auf die Lindwurmstraße einerseits und aufs Treiben im Café andererseits. Ein älterer Herr hat am Hochtisch unter der Bilderwand mit Fotografien von Musikern Platz genommen. Von Sharif will er wissen, ob es ihm in München oder in seiner vorherigen Heimat New York besser gefalle. "In München", antwortet Sharif, "hier ist mehr Multikulti". Am Tresen wollen unterdessen zwei Frauen wissen, woher Pezeshki seine feinen Teesorten bezieht. Stolz erklärt er: "Von Freunden aus Regensburg."
Was gibt es und was kostet es?
Den milden Schwarztee (4 Euro) serviert Sharif mit geschäumter Milch und Ziehzeit-Empfehlung. Danach führt er durch die Frühstückskarte, während der Chef frischen Orangensaft presst (4,50 Euro). Das Speisenangebot ist bodenständig, statt Bowls und Superfood gibt es Belegtes und Eierspeisen. Je nach Tagesangebot kann man aus verschieden Panini (ab 5,50 Euro) und Tramezzini (ab 2,90 Euro) wählen. Einfache Kreationen wie Tomate-Mozzarella oder Schinken-Käse halten, was sie versprechen, und sind schön angerichtet. Ebenso das Bio-Omelette mit Tomaten, Käse, Schinken und Rucola (7,90 Euro).
Wer es eher süß mag, hat die Wahl zwischen gefüllten Croissants (ab 2,80 Euro) und Haferbrei mit Zimt und Honig (5,90 Euro). Außerdem füllt Pezeshki die Barvitrine mit selbstgebackenen Kuchen. Sein Apfelkuchen mit Sahne (4 Euro) überzeugt, der kräftige Espresso (2,20 Euro) aus der Siebträgermaschine passt gut dazu.
Die Diba Café Bar ist Langschläfer-freundlich, hier geht der Frühstücksbetrieb fließend ins Mittagsgeschäft über. Je nach Auslastung könne man ganztägig von der Frühstückskarte bestellen, sagt Sharif. Mittags kommen Tagesgerichte wie Quiches, Suppen und Eintöpfe dazu, abends eine Barkarte mit Bier, Spritz und Longdrinks. Außerdem werden mehrmals pro Woche Live-Musik-Abende veranstaltet. Passend dazu schmücken eine Ukulele und ein Kontrabass das Innere des Cafés Cafés.
Diba Café Bar, Lindwurmstraße 159, 80337 München, Telefon: 0170/6626606, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 8 bis 0 Uhr.