Freizeit:Das sind die schönsten Münchner Frühlingsorte im Februar

Das warme Wetter lockt die Menschen nach draußen. Wer die Sonne genießen will, findet in der Stadt oder im Umland momentan die angenehmsten Sonnenplätze.

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Abendstimmung auf Landebahn-Relikten

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Quelle: Claus Schunk

Kitschig rot versinkt die Sonne im Westen, irgendwo hinter Pasing, die Stadt liegt im Abendlicht: Der Rodelhügel des Riemer Parks, aufgeschüttet aus Relikten der früheren Flughafen-Landebahn, ist ein guter Platz, geradezu ein Geheimtipp, um abends die letzten Strahlen zu genießen. Dass dort oben oft ein leichter Wind weht, ist eher angenehm, denn der Anstieg über die Treppe oder den Trampelpfad war ein wenig schweißtreibend. Wer nachmittags schon Zeit hat, kann sein Gesicht aber auch auf der anderen Seite des Parks bräunen - in den geschützt in die Landschaft eingebetteten stillen Senkgärten, wo eine Mauer die Wärme des Tages speichert und wieder abgibt. Diese kleinen Oasen sind 2005 für die Bundesgartenschau entstanden. Sonne satt gibt es auch rund um den zehn Hektar großen See in dem vom Pariser Landschaftsarchitekten Gilles Vexlard geometrisch gestalteten Park. An seinen weiten Ufern stehen so wenig Bäume, dass die Bürger in heißen Sommern nur eines fordern: mehr Schatten.

Renate Winkler-Schlang

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Ferne Galaxien

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Quelle: Stephan Rumpf

Wer die Sonne nicht nur auf der Erde genießen möchte, sondern auch in fremde Galaxien aufbrechen will, der geht am besten auf die Wiese vor der Pinakothek der Moderne. Dort nämlich ist schon vor zwei Jahren ein Ufo gelandet - das sogenannte Futuro. Das kleine Haus aus Kunststoff wurde in den Sechzigerjahren entwickelt und war ursprünglich einmal als Skihütte gedacht. Es zeigt, wie die Menschen zu dieser Zeit hofften, mit Hilfe von Kunststoffen wie Polyester Grenzen zu überwinden und neue Konzepte des Wohnens zu entwickeln. Das Ufo ist während der kalten Monate geschlossen, von dieser Woche an aber öffnet es wieder seine Türen. Und wem in der Sonne tatsächlich schon zu warm werden sollte, der kann sich ins Innere retten. Nur abheben, das könnte schwierig werden.

Pia Ratzesberger

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Höchster Punkt

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Quelle: Claus Schunk

Im Monte-Rosa-Gebiet erhebt sich bis auf 4341 Meter hinauf ein Berg, den die Schweizer Ludwigshöhe nennen. Damit kann die gleichnamige Erhöhung 14 Kilometer südlich der Münchner Stadtgrenze zwar nicht ganz mithalten, doch gilt die Ludwigshöhe bei Straßlach-Dingharting immerhin als zweithöchster Punkt im Landkreis München. Wer von Kleindingharting aus den Anstieg auf 687 Meter über den Meeresspiegel bewältigt - sei es mit dem Rad oder mit dem Auto -, der kann bei gutem Wetter von hier oben auf ein sonnendurchflutetes Oberland blicken und die Gipfel der nördlichen Kalkalpen zählen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat der Gemeinderat bereits vor mehr als 25 Jahren festgelegt, dass auf der Ludwigshöhe nichts mehr gebaut werden darf.

Iris Hilberth

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Unter zwei Sonnen

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Quelle: Robert Haas

Wenn man gerade in den dunklen Stollen der Bergwelt des Deutschen Museums unterwegs war, sind die Bänke im Innenhof der perfekte Ort, um sich zum Ausgleich in die Sonne zu legen - und nicht nur dann. Der Innenhof des Museums ist einer dieser Orte in der Stadt, die man mehrmals passiert, ohne zu bemerken, dass es sich lohnt stehen zu bleiben. Doch wer später am Tag, wenn die Schulklassen schon lange weg sind, sich einmal auf eine der Bänke gelegt und in den Himmel geschaut hat, der kommt wieder. Dann ist es ruhig. Dann kann man schnell die Zeit vergessen - oder auch nicht, denn es gibt sowohl eine Sonnenuhr als auch die astronomischen Uhr an der Fassade des Turms. Im Innenhof findet sich zudem eine Sonnenkugel. Sie ist die erste Station des Planetenwegs, der bis zum Tierpark Hellabrunn führt.

Pia Ratzesberger

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Über der Stadt

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Quelle: Robert Haas

Ein bisschen exklusiv ist es natürlich schon, dort in der Sonne zu sitzen, wo sonst Politik gemacht wird. Entsprechend viel ist auf der Terrasse der Landtagsgaststätte im Maximilianeum schon debattiert worden, gerade dann, wenn die Sonne einfach zu schön scheint, um drinnen im Plenarsaal zu hocken. Wer zum ersten Mal kommt, staunt über den Ausblick hinunter auf die Maximilianstraße und über die Stadt; wer schon öfter da war, genießt ihn immer noch, gerade wenn die Sonne untergeht über München. Sonntags ist die Terrasse nicht nur dem Politikbetrieb vorbehalten, dann steht die Gaststätte zum "Königlich Bayerischen Sonntagsbrunch" oder für Kaffee und Kuchen für jedermann offen. Politiker wird man dann wahrscheinlich keine treffen - was die Aussicht allerdings kein bisschen schmälert.

Katja Auer

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Lieblingsbankerl

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Quelle: Claus Schunk

Die Rodelsaison ist jenseits der Berge für diesen Winter vorbei. In den Kleingärten nahe dem Unterhachinger Rodelberg haben sich schon die Krokusse aus der Erde gewagt, Frühbeete werden bereits platziert. Dieses Fleckchen am Münchner Stadtrand ist besonders von der Sonne verwöhnt, und wer ihr noch näher kommen möchte als auf der großen Wiese oder dem Bolzplatz der Freizeitanlage, der kann die 15 Meter hinaufsteigen auf den Rodelberg. Das lohnt sich das gesamte Jahr über, auch ohne Schnee und Schlitten. Denn oben auf diesem Hügel, den die Unterhachinger 1978 aufgeschüttet haben, als sie die Siedlung am Rodelberg bauten, steht eine echte Sonnenbank. Bis zu den Alpen kann man zwar nicht mehr schauen, dazu sind die Bäume zu hoch, doch man bekommt mitten im Grünen eine schöne Bräune.

Iris Hilberth

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Perfekt ausgerichtet

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Quelle: Robert Haas

Ein freier Vormittag ist für kletternde Münchner eine gute Gelegenheit, sich auf den Weg in eine Halle zu machen. Wenn die Sonne scheint, aber die Stadt noch mit Eiskristallen überzogen ist, ist die Kletterhalle in Thalkirchen das beste Ziel - genauer die Außenwand. Die ist nämlich so exponiert, dass sie morgens jeden Sonnenstrahl einfängt. Kein Baum weit und breit, der Schatten wirft; nur selten Wind. Wer auf dem Weg in die Thalkirchner Straße, dick verpackt mit Handschuhen und Mütze, keinen Gedanken an Sport im Freien verschwendet, wird über die vermeintlich abgebrühten Seilschaften staunen, die draußen an den Plastikgriffen hängen. Um sich dann, nach einem vorsichtigen Schritt vor die Tür, sofort anzuschließen. Die staubige Luft drinnen? Ein Fall für die Massen, die am Abend einfallen.

Silke Lode

© SZ.de/kaa/bm/ratz/hilb/lod/re/huy
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